Nachdem ich mir erst vor kurzem mit recht hohen Erwartungen "Storm Riders" angesehen hatte und doch stark enttäuscht wurde, war ich auch bei "A man called hero" mehr als skeptisch, da hier doch Darsteller und Crew weitestgehend gleich blieben. Doch erstaunlicherweise ist "a man called Hero" ein faszinierendes Märchen, das nicht wie "Storm Riders" von (schlechten) Effekten dominiert wird, sondern von seiner mitreißenden Story und tollen Darstellern lebt.
Die Geschichte beginnt zwar etwas verwirrend, entwickelt aber mit der Zeit eine unglaubliche Faszination, die unglaublich fesselt. Erzählt wird die Geschichte auf zwei zeitlichen Ebenen. Zum einen spielt sie im Jahr 1936, in der der 16 jährige Sword Hua gemeinsam mit seinem Onkel nach Amerika kommt. Er ist auf der Suche nach seinem Vater Hero Huan, der 16 Jahre zuvor ebenfalls nach Amerika kam um sich dort vor den Mördern seiner Eltern zu verstecken. Sword wird die Geschichte seines Vaters, der vor 16 Jahren verschwand, in Rückblenden erzählt.
Angefangen von seiner Zeit in China, seiner Reise in die USA und wie er dort wie Vieh behandelt in ein Arbeitslager geschickt wurde. Dort hat sich Hero gegen den brutalen Lagerleiter und dessen amerikanischen Handlager gewehrt und konnte auch fliehen. Gesucht als Mörder versteckte er sich in New York. Seine Frau Jade (Kristy Yang) macht sich als sich schwanger auf den Weg nach Amerika um Hero zu suchen. Begleitet wird sie von ihrem Bruder, der Jahre später auf Sword auf seiner Suche begleiten sollte.
Jade findet Hero und beide verbringen eine glückliche Zeit gemeinsam. Erst als ein japanisches Killerkommando sich auf die Suche nach Hero macht, beginnt die Idylle zu zerbröckeln. As es dann bei der Geburt der Zwillinge zu einem Brandsanschlag auf das Chinesische Gasthaus kommt zerbricht die Heile Welt.
Es ist sicherlich etwas übertrieben den Film mit Filmen wie "Der Pate" oder "Es war einmal in Amerika" zu vergleichen, doch es gelingt die melancholisch düstere Stimmung der genannten Filme einzufangen und zugleich ein warmherziges Bild eines Mannes zu zeichnen, der für seine Liebe alles tun würde. Zudem gelingt es die Spannung durch die Erzählweise in Rückblenden bis zum Schluss aufrecht zu erhalten, was bei einer strikt linearen Erzählart sicherlich so nicht gelungen wäre. Die Szenen in Amerika zeichnen ein hartes Bild und sind wohl durchaus als nicht um bedingt Amerika freundlich zu bezeichnen. Die Einheimischen behandeln die Ankömmlinge aus Asien wie Dreck, hart auch die Bilder im Arbeitslager.
Zwar blitzt immer wieder etwas Humor durch, doch diese Anflüge sind eher selten und würden in einer größeren Dimension auch eindeutig nicht in den Film passen.
Natürlich dürfen auch Kampfszenen nicht fehlen, doch auch diese sind beweiten nicht mehr so häufig verwendet worden wie noch in "Storm Riders". Zudem beschränken sich die Einsätze von Wirework und Special Effekten auf einige wenige Szenen, die zudem um längen besser aussehen als in "Storm Riders". Hier wurde eindeutig ein enormer Fortschritt in der Tricktechnik gemacht. Einzig zum Schluss beim atemberaubenden Kampf auf der Freiheitsstatue (!) wird leider wieder komplett auf Digitale Hintergründe zurückgegriffen. Das will nicht so recht zum Rest des Films passen, der mit großartigen Sets und Kulissen aufwarten kann. Die Kämpfe sind zumeist eine gute Mischung aus Schwertkampfszenen und gut choreographierten Kampfszenen mit Händen und Füßen.
Die Darsteller allen voran Ekin Cheung spielen wirklich grandios. Ekin Cheung, der in Storm Riders eher optisch als mit schauspielerischem Talent überzeugen konnte, zeigt hier ganz eindeutig das er durchaus ein respektabler Schauspieler ist. Auch der Rest der Besetzung kann hier voll überzeugen Egal ob Kristy Yang als Jade, Shu Qi als Mitglied des japanischen Killerteams, Nicholas Tse als Heros Sohn oder Francis Ng als Invincible. Sie alle spielen ihre Rollen mit der nötigen Würde und werden hier auch nicht von einem übertriebenen CGI Einsatz in den Hintergrund gedrängt.
Abschließend kann ich jedem der von "Storm Riders" enttäuscht war "A man called Hero" nur empfehlen. Man sieht fast den selben Cast nur das hier die Geschichte und die Darsteller eindeutig im Vordergrund stehen. Zudem muss man nicht auf toll gefilmte Kämpfe und Actionszenen verzichten und erhält so einen durchweg fesselnden, optisch ansprechenden Film, der zwar sicher nicht perfekt ist, aber für einen spannenden Filmabend mehr als nur geeignet ist.