Review

Bei den Olympischen Spielen in Atlanta nehmen Terroristen die Mitglieder des amerikanischen Damen-Schwimmteams während eines Trainings als Geiseln. Zum Glück befindet sich aber Hauswart Jack Bryant im Schwimmstadion. Und der kann Martial-Arts!

Die ich weiß nicht wie vielte Version von "Stirb langsam" Albert Pyun uns hier auftischt. Aber - und das muss man dem Vielfilmer lassen - er hat mit "Blast" noch eine der Besseren abgeliefert!
Zudem erinnert das Setting eher an "Sudden Death" als an den Actionüberflieger von 1988. Pyun vermengt weitestgehend die gängigen Zutaten (und Klischees) des Genres, damit zu keiner Zeit Langeweile entsteht.

Optisch ist "Blast" natürlich mal wieder seinen DtV-Konkurrenten einen Schritt voraus. Kammeramann George Mooradian macht einen erstklassigen Job und lässt das unverschämt billige Werk doch tatsächlich fast nach Kinofilm aussehen. Zu den schicken Bildern schmettert der Score von Tony Riparetti, der mehr Spannung erzeugen kann als die Handlung selbst.
Dass wir bei "Blast" einen waschechten Videothekenreißer vor uns haben, merkt man dann leider in den Actionszenen. Hier wird hauptsächlich gekloppt. Nicht sonderlich ausgibig, aber solide. Es gibt kaum Schießereien oder Explosionen. Der Blutgehalt ist vergleichsweise niedrig, explizite Szenen enthält uns Pyun vor. Aber das kennt man ja vom alten Trash-Meister.

"[...] Rutger Hauer in einem erbarmungslosen Kampf mit den gefährlichsten Terroristen Amerikas", verspricht das Cover von Videokassette und DVD. Nun, so ganz richtig ist das nicht. Hauptdarsteller ist nämlich Linden Ashby ("Mortal Kombat"). Er erledigt - wie Van Damme in "Sudden Death" - fast die ganze Arbeit im Alleingang. Lediglich der Showdown, mit samt der grottenschlechten Schluss-Explosion, gehört einzig und allein Rutger Hauer. Bis es soweit ist, erlebt man den Actionstar im Halbdunkel sitzend beim Kaffeetrinken und Analysieren der Lage. Als Rollstuhl fahrender Anti-Terror-Experte Leo liefert er eine seiner kuriosesten Vorstellungen!

Fazit:
Handwerklich beeindruckendes B-Filmchen von Albert Pyun, das letztlich mit Optik und Musik mehr überzeugt als mit Action. Erwartet man nicht allzu viel, ist gute Unterhaltung garantiert. Für Hauer-Fans gehört "Blast" sowieso zum Pflichtprogramm! 6/10 Punkten.

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