Fans von Trashperlen dürften Filmemacher Albert Pyun wohl für eine Ikone dieses Bereich halten, kurbelt er in den letzten 15 Jahren so einige Heuler herunter, die sich kein Mensch freiwillig ansehen würde. Zwar waren einige Perlen wie „Cyborg“ darunter, doch zu oft musste er sich mit einem Budget zufrieden geben, dass für seine Filmvisionen hinten und vorn nicht reichte. Ein Paradebeispiel dafür ist „Omega Doom“, der nun leider selbst seine Fans schwer enttäuschen würde.
Die Inszenierung bewegt sich wieder mal auf unterstem Niveau, wie schon im Prolog deutlich wird. Die Hauptfigur Omega Doom (Rutger Hauer) ist ein Roboter, der in einem Weltkrieg gegen Menschen kämpft, dabei aber am Kopf getroffen und umgepolt wird. Anstatt diesen simplen Kampf nun einfach vor einer Leinwand spielen zu lassen, wird böse mit dem PC experimentiert, was an peinlichen Renderpixeln mehr als deutlich zu erkennen ist. Schnell wird klar, dass diese Szene in keinem Kontext zur folgenden Handlung steht, in der Omega Doom in einer Ruinenstadt auf zwei verfeindete Cyborggruppen trifft und die frei nach Kurosawas „Yojimbo“ gegeneinander ausspielt. Von seinen angekündigten Einschränkungen wird nichts mehr zu spüren sein.
Pyun begeht bei seiner Inszenierung den größten Fehler, den er machen konnte. Anstatt auf harte Action zu setzen, lässt er die Charaktere frei nach Schiller und Goethe philosophieren, um sie in der nächsten Szene belanglosen Quatsch ausdiskutieren zu lassen. Action gibt es, abgesehen von einem kurzen Endkampf, in dem sich unübersichtliche Close-Ups mit Schattenkämpfen, bei denen nicht die Schauspieler agierten, abwechseln, keine. Dass die durch die Luft fliegenden Schauspieler an Seilen aufgehängt sind, ist trotz Pyuns Schnittwütigkeit dabei deutlich zu erkennen. Jede Bewegung wird von mechanischen Geräuschen begleitet, damit auch ja jeder weiß, dass hier nur Cyborgs ihr Unwesen treiben.
Bleibt die Frage, warum Rutger Hauer sich nach „Blast“ schon wieder in einem dieser Machwerke wieder findet. Einen sonderlich motivierten Eindruck hinterlässt er genau so wenig wie der restliche Cast, der sich zu einem großen Teil aus slowenischen Statisten zusammensetzt. In einer körperlosen Rolle treibt sich übrigens auch Norbert Weisser hier herum, der ab und an auch mal eine Nebenrolle in A-Filmen ergattern konnte.
Sich über die tricktechnischen Mängel (Allein der redende Kopf…) lustig zu machen, bringt hier nicht allzu viel, war das Budget deutlich begrenzt. Bleibt aber die Frage warum sich geworfene Messer und Schwerter auf einmal in Blitze verwandeln müssen, wenn das Geld sowieso fehlte. Den einzigen Glanzpunkt setzen hier einmal wieder die Sets, die in einigen Einstellungen doch sehr an die aus „Cyborg“ erinnerten. Pyun schafft es durchaus in diesen Ruinen das Gefühl eines postnuklearen Winters, in dem die Welt zum Tode verurteilt ist, zu erschaffen. Ganz so viele Statisten hätten sich trotzdem nicht in den Gebäudeüberresten tummeln brauchen. Als störende Beigabe erweist sich der Einsatz von aufdringlicher Situationskomik, die stets zu einem albernen Desaster verkommt und überhaupt nicht zur Grundstimmung des Films passt – sie eher zerstört.
Fazit:
Mit „Omega Doom“ schuf Albert Pyun einen weiteren Film, der seinen schlechten Ruf nur noch bekräftigt. Die Sets selbst sehen, wie bei ihm üblich, klasse aus und werden für Genrefans ein gefundenes Fressen sein. Leider besteht der Film jedoch nur aus hohlem und pseudophilosophischem Gelaber, besitzt kaum Handlung und hat auch sonst kein Argument zu bieten, warum die Vorspultaste hier nicht zum besten Freund des Zuschauers werden soll. Böse verhunzt..