Review

Ein Mann rechnet ab…22.07.2019

Die Zusammenarbeit von Scott Adkins und Regisseur Jesse V. Johnson ist zumeist für den Zuseher recht erfreulich. Der Regisseur versteht sein Metier und schafft es, auch aus kleineren Budgets noch etwas herauszuholen, mit entsprechenden Beschränkungen zu arbeiten und dabei auch noch auf den derzeit fast unausweichlichen PG-13-Trend zu pfeifen. Scott Adkins ist einer der letzten aufrechten Kämpen, die den Staffelstab von unseren Altmeistern Seagal und van Damme übernommen haben und solide Action samt Martial Arts liefern. Letztere treten bei der aktuellen Produktion nicht so stark in den Vordergrund, hier wird eher mit Schußwaffen und Messern gearbeitet. Der Grund für den Waffeneinsatz ist wieder einmal Rache.

Man kann aber auch sauer sein, wenn man nach einem kleinen Diebstahl ins Gefängnis kommt und dort auf einmal einem alle nach dem Leben trachten. So geschieht es einem Kleinkriminellen, der nur sein kleines Stück vom Glück haben will und deshalb von seinem Bruder ein wenig Geld leiht…wofür der Bruder lediglich einen kleinen Gefallen einfordert, wie das so unter Gangstern seit Urzeiten üblich ist. Tja, das geht schief, und zack: in den Knast kommst Du. Man lernt hier: leihe Dir nie Geld von Familienmitgliedern! Dem Häftling gelingt indes nach Jahren, in denen er im Gefängnis Mordversuche abwehren und seinen Körper stählen konnte, bei einem Freigang die Flucht. Nun ist die Zeit gekommen, mit den Hintermännern abzurechnen…praktisch, das fast alle davon in einem Pub versammelt sind.

Johnson erzählt diese einfache Story in Rückblenden, die uns immer wieder von der aktuellen Lage im Pub zum Weg dorthin führen. Das macht den an sich recht simplen Film ein Stück weit interessanter, da die Story sonst nur die hundertste Kopie der typischen Knastszenen gewesen wäre, die man seit ehedem kennt. Und glücklicherweise wird nicht nur erzählt, sondern auch zugelangt – und das mit der bei Johnson üblichen Brutalität. Prima passend für einen Adkins mit Metallzähnen in bester Beißer-Tradition, dazu noch vernarbtem Gesicht und Schrotflinte – da ist nichts anderes zu erwarten als eine größere Anzahl Leichen. In Summe ein rundes Produkt für einen Abend nach langem Arbeitstag, denn der Film steht in der langen Tradition einfacher, aber unterhaltsamer Machwerke wie Commando, Hard to Kill und The Marine – alles Filme mit wenig Anspruch, aber bester Unterhaltung. Leider merkt man das doch sehr niedrige Budget schon, weshalb der Look des Streifens auch recht billig daherkommt. Somit reicht es nur für verdiente 7/10.

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