Bullitt (1968)

Kein Wunder, dass von „Heat“ über „French Connection“ bis „Casino Royale“ sich schon immer fast alles und jeder ein Beispiel an „Bullitt“ genommen hat - dieser Steve McQueen-Wegweiser hat eingeschlagen wie eine Bombe und einen massiven Krater hinterlassen! Was für ein Action-, Auto- und Krimiklassiker! Die Story ist dünn (oder besser gesagt: verdichtet!), im Vergleich zu heutigen Actionspektakeln gibt es durchaus Längen, die Figuren werden nur angeschnitten - aber alles ist derart cool, windschnittig und hartgekocht, dass bei mir nie auch nur der Hauch von Leerlauf oder Langeweile aufkam - und das auch ganz abgesehen von dieser einen legendären Verfolgungsjagd, die in jede Hitliste auf einen der vordersten Plätze muss! 

„Bullitt“ handelt von einem Cop, einem (toten) Zeugen, schnellen Karren und dem organisierten Verbrechen - das reicht für das Grundgerüst eines der coolsten Crime-Thriller seiner Generation. Der noch aufstrebende, hiermit wohl nahezu gipfelnde McQueen ganz in seinem PS-starken Element, San Francisco mit all seinen Schluchten und Hügeln, eiskalte Gangster und tödliche Schüsse. „Bullitt“ wird seinem Namen gerecht, war seiner Zeit voraus und ist nicht umsonst für viele der erste Film überhaupt, der einem in den Sinn kommt, wenn man den Namen Steve McQueen hört. Das Zeitgefühl wird eingefangen und noch weit über seine Grenzen gehoben, das Ganze ist eiskalt und heißer Scheiss zugleich, nicht nur die berühmte minutenlange Verfolgungsjagd hat sich sauber gehalten und hält einen noch immer auf der Sitzkante. Das ist pur, das ist kristallklar, das ist authentisch, das ist dreckig und das ist ein Vorreiter für alle Dirty Harrys die da bald noch kommen sollten. Ohne „Bullitt“ wäre das Actionkino niemals das geworden, was es daraufhin wurde! 

Fazit: ein meisterhafter Krimi, in dem McQueen brilliert, Coolness regiert und nichts seine Brillanz kaschiert. Ungefilterte Lässigkeit. Der „Vertigo“ des Actionfilms. Klassiker durch und durch. Saustarke Sehunumgänglichkeit!