Bullitt erzählt die Geschichte des gleichnamigen Polizisten, dargestellt von Steve McQueen. Von Chalmers (R. Vaughn) erhält er den Auftrag einen Kronzeugen gegen das Syndikat für einige Tage zu schützen. Kurz nachdem Bullitt und sein Team den Auftrag angenommen haben wird der Zeuge aufgespürt und getötet. Einer von Bullitts Männern wird dabei schwer verletzt.
Da sich Chalmers von der Aussage des Zeugen einen Karriereschub erwartet hat ist er natürlich daran interessiert herauszufinden wer ihm da die Tour vermasselt hat. Daher setzt er Bullit unter Druck und versucht ihm die Schuld in die Schuhe zu schieben. Der macht sich nun auf die Suche nach den Mördern...
Nach dieser kurzen Inhaltsangabe kann man schon sagen, daß es sich hier von der Story her mehr um einen bodenständigen, um nicht zu sagen, handlungsmäßig eher durchschnittlichen Film handelt. Was also macht den noch heute guten Ruf dieses nun fast dreißig Jahre alten Streifens aus?
Die bekannte Autoverfolgungsjagd? Der Star, Steve McQueen? Oder gar doch die Handlung?
Die Frage ist leicht beantwortet. Von allem ein wenig würde ich sagen. Hier kommen einige sehr günstige Faktoren zusammen.
Zuerst mal Steve McQueen, der den Bullit wirklich cool rüberbringt. Damit meine ich nicht, daß er dazu irgendwelchen Schnickschnack wie besondere Kleidung, die obligatorische Sonnenbrille usw. benötigt - Nein, der Mann ist es einfach und bringt das mit seinem wenigen Text, einfach durch seine Anwesenheit und einigen intensiven Blicken besser rüber als all die durch die heutigen Filme geisternden, haufenweise Unsinn verzapfenden pseudo-coolen Jungakteure.
Ein weiterer wichtiger Grund, wenn nicht der wichtigste, ist der Realismus. Hier wirkt nichts übertrieben, alles bewegt sich im Rahmen der möglichen Realität. Dies wird durch die echten Locations und die neben den Hauptdarstellern agierenden Laien wie Krankenschwestern usw. deutlich unterstrichen. Im Rahmen des Realismus muß man auch die Verfolgungsjagd zwischen Bullitt und den beiden Gangstern sehen. McQueen fährt hier selbst., was deutlich zu sehen ist, denn auf die heutzutage üblichen Kamerawinkel, Bildauschnitte usw. die dazu dienen den Anschein zu erwecken der Star würde fahren wird komplett verzichtet. Auch das beliebte Mittel den Film schneller laufen zu lassen als üblich um dadurch die Geschwindigkeit und Wirkung von Actionszenen zu erhöhen wird man hier vergeblich suchen. Deswegen mag manchem die Autojagd vielleicht für heutige Verhältnisse etwas zahm daherkommen, mir jedoch ist ein Star, der auch mal wirklich etwas selbst macht bzw. machen darf jedenfalls lieber als eine mega-rasante Verfolgungsjagd mit 100 demolierten Autos.
Die eigentliche Handlung hat wie bereits angedeutet durchaus ihre Schwächen und auch kleinere Logikfehler tauchen hier und da auf, was aber kaum auffällt.
Die Darsteller neben McQueen wie Robert Vaughn, Simon Oakland und Don Gordon machen ihre Sache ebenfalls recht ordentlich. Jacqueline Bisset als Bullitts Freundin ist dafür aber echt verschenkt. Sie hat wenig Text und Szenen und die Figur ist eigentlich für die Story nicht unbedingt notwendig.
Fazit: Bullit hat seinen guten Ruf nicht zu unrecht. Der Streifen ist realitätsnah und durchaus spannend inszeniert, hat einen echten Star in der Hauptrolle und versucht nicht durch billige Effekthaschereien zu überzeugen. Das Anschauen lohnt sich!