Review

Bleihaltige Fortsetzung des brutalen Klassikers

Was muß unser Blechkamerad nicht alles aushalten...die Polizei von Detroit streikt noch immer, OCP ist noch böser geworden, zudem beherrscht eine neue Droge namens „Nuke“ den Markt, vertrieben vom charismatischen Unhold Cain. Und ist das alles noch nicht genug, muß sich RoboCop einer Umprogrammierung unterziehen, nach der er zum friedliebenden Wirrkopf wird. Aber der Blechdepp ist ja seines Glückes Schmied, und danke eines großen Stromstoßes reprogrammiert er sich selbst und macht von nun an Jagd auf die Drogendealer, deren Kopf als zweite Generation der metallenen Gesetzeshüter eingesetzt wird. Das funktioniert natürlich nicht, und so ist es an unserem wortkargen Helden, ein für allemal unter den Bösen von Detroit aufzuräumen.

Nichts falsch gemacht, das kann man sogleich als Lob mitgeben. Wieder gibt es launige Werbespots, wieder ist der Bleigehalt hoch, die Action blutig und fein handgemacht. Dank der neuen Programmierung schleicht sich sogar etwas Humor in das düstere Treiben, zu lustig mitanzusehen, wie der Blechpolizist Kleinganoven einen schönen Tag wünscht. Irvin Keshner leistet als Regisseur nichts Überwältigendes, aber es war auch schwer, mit dem großen Vorbild mitzuhalten. Schauspielerisch ist natürlich nicht viel los, wenngleich Peter Weller dem Cyborg ein sehr lebensechtes bewegen verleiht, abgehackt und grobmotorisch.

Auf der Storyseite aber schleichen sich Schwächen ein, man verquirlt einfach alle Teile des ersten Films miteinander, wodurch die Polizistin Lewis beispielsweise sehr eindimensional daherkommt. Gerade im Mittelteil des Films kommt sogar Langeweile auf, da zäht sich die Geschichte, man wartet auf die Konfrontationen, und wartet...und wartet. Eine gute Gelegenheit für ein Bier und eine Tüte Knabberei, denn der Film ist ein typischer Vertreter der „GmbH“-Gattung, d.h. „Gewalt mit bißchen Handlung“. Also nicht meckern, denn derart sinnfreies Geballer ist in der heutigen Zeit sehr selten geworden, da lohnt sich der Blick in die gute, alte Zeit des harten Actionfilms. Leider aufgrund der Längen im Mittelteil und zahlreicher Ungereimtheiten nur 7/10.

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