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Als die Polizei durch den Spitzel Mark [ Chang Hong Sang ] einem Geldwäschesyndikat auf die Fährte kommt, überschlagen sich die Ereignisse: Mark wird durch den Schergen Freddie Pong [ Phillip Ko ] getötet, kann allerdings vorher seiner Freundin Ann heimlich die Diskette mit den Informationen zustecken. Diese setzt sich nach Malaysia ab, wonach ihr einzeln Freddie, die Polizistin Yang [ Cynthia Khan ] und ihr Verlobter Harry Chan [ Chin Siu Ho ] nachreisen, der unerkannt von seiner Freundin als Geschäftsführer für die Scheinfirma arbeitet...

Yes Madam 5 hat nichts zu tun mit der durch Corey Yuen Kwais Yes, Madam [ 1985 ] ausgelösten In the Line of Duty Reihe; da können Produzenten und Verleiher noch soviel vermeintliche Titelverbindungen knüpfen, wie sie wollen. Nur weil Cynthia Khan wieder ihre Polizeiuniform anzieht, heisst das noch gar nichts; der Film ist und bleibt eigenständig und würde in der Serie stehend auch ziemlich abstinken.
Der Grund dafür liegt lustigerweise im Drehbuch, wobei das ja noch nie eine Stärke von HK Filmemachern war, aber hierbei gleich mehrere Patzer zusammen kommen.

Die Geschichte um eine begehrte Diskette ist vor allem ein alter Zopf und dermassen ausgenutzt, dass man wahrscheinlich schon jede mögliche Variante zu dem Thema gesehen hat. Wobei es sich der Autor hier noch sehr einfach macht, und einfach die bekannteste und einfallsloseste davon nacherzählt. Dabei kommt er allerdings schnell ins Stocken, da nützen auch keine ganze vier Landeswechsel von China über HK, Malaysia, Singapur und wieder zurück nichts; man sollte schon mehr als Anschauungsmaterial für eine Reiseroute entlang von Touristenzentren aufbieten können. So kommt bereits nach gut 25min die Handlung ins Fast - Erliegen, was sich bis zum Ende hin kaum verändert. Die plumpe Selbstbedienung bei Klischees und selbst 1996 veralteten Plotzutaten sorgt für einen stark voraussehbaren Verlauf plus gähnende Leere, wobei der Spannungsbogen nicht gemächlich, sondern gar nicht aufgebaut wird. Dazu kommen noch viele Unzulänglichkeiten, die auch das letzte Tempo herausnehmen:

Die Polizei ermittelt bereits gegen Harrys Vater und dessen Firma, wo Harry selber auch offen für alle die Leitung übernimmt, aber Cop Yang weiss nicht, was ihr langjähriger Freund arbeitet.
Mark hat seiner Freundin vor seinem Tode nur einen einzigen Gegenstand überreicht, wobei weder sie noch später Harry darauf kommen, dass – ausgerechnet – dort die Diskette versteckt ist.
Sowohl Harry als auch Freddie wollen die Diskette vor der Polizei retten; beide haben den gleichen Grund, die Informationen zu schützen und beide kennen sich auch, da sie gemeinsam für Harrys Vater arbeiten. Trotzdem gehen sie gegeneinander vor.

Derartig schlampig aufgeworfene Fragen und ihre Nichtbeantwortung mag vielleicht gängige Dramaturgie von B – Action sein und führt ebenso wie die Optik der Inszenierung schon wieder zurück zu alten charakteristischen Wegen der 80er Jahre; aber auch dort wurde es nur ignoriert und legitimiert, wenn die Action stimmte.
Hierbei passiert allerdings zuwenig, auch wenn die Umsetzung von Action Director Phillip Ko so selber in Ordnung geht. Die Fights steigern sich über die Laufzeit und können hier und da auch mit gelungenen Schnittkombinationen aufwarten, auch wenn das Tempo durch vermehrte Zeitlupen wiederum gedrosselt wird. Zudem werden zwei Verfolgungsjagden eingeworfen, die im Kontext gesehen sogar in kleinere Materialschlachten auf der Strasse ausarten; da verzeiht man auch die etwaige Ruppigkeit der Szenen, die doch weitab von guter Stuntdarbietung liegen. Das Budget lag damals jedenfalls noch sichtbar höher als bei den heutigen Genrewerken, oder es wurde besser damit gewirtschaftet.
Löblich ist auch die aufgebrachte Besetzung der Fließbandproduktion; es erbringt zwar keiner eine Grosstat, aber gegen Chin Siu Ho und Cynthia Khan als Blickfang kann man nichts gross Negatives sagen. Zudem wird mit u.a. Billy Chow ergänzt; selbst Phillip Ko hält sich hier einmal zurück und passt dadurch wieder ins Sujet.

Die deutsche Synchronisation bringt übrigens ihre eigene persönliche Handschrift mit ein und klingt schon in den Dialogen nicht nach normalen Menschen; alles „sehr gefühlsecht“. Dass man sich auch bemüht hat, die Karaokedarbietungen zu übersetzen, verleiht dem Film oftmals einen sehr delirischen bis wegen der Missstimmung abartig schlechten Unterton. Dass es dann trotzdem zu dem Rest des Filmes passt, sagt wohl alles.

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