Die im Sterben liegende Eugenie erzählt einem Biografen (der R.W.Fassbinder zum Verwechseln ähnelt) rückblickend die Geschichte von sich und ihrem Vater. Dieser studiert Sexwissenschaften (?) und kennt sich mit Dämonen aus dem "Necromicon" aus, wie peinlich. Der Werdegang der beiden, die sich ineinander verlieben und als besonderes Ritual Dritte ermorden soll an de Sade angelehnt sein. Dieser Inzest, Snuff und S/M Stoff gäbe einen klasse fiesen Horrorkracher ab wäre da nicht Schundfilm-Regisseur Jess Franco mit im Spiel. Schon wird aus "Eugenie de Sade" ein billig abgedrehter Exploiter mit langweiligen Pseudocharakterstudien, einschläferndem Easy Listening Gedüdel im Hintergrund, passend emotionsloser Synchro und einigen, leider sehr wenigen psychedelischen Einstellungen. Bestimmend ist das ständige Softerotik-Rumgemache, RTL und Pro 7 hätten ihre wahre Freude dran. Diese sind der übliche Standard, de Sadesche Folterszenen bleiben gänzlich aus, selbst die drei Tötungen sind im "Tatort"-Härtebereich anzusiedeln (tja Herr Franco, wer vor laufender Kamera rote Plakafarbe mit einem Borstenpinsel in Streifen aufmalen läßt bekommt Punktabzug). Da francophile Trashfanatiker all dies mögen zwei Wertungen: als überdurchschnittlicher Schmuddeltrash 6/10 und als Horrorfilm 2/10 Punkten.
Fazit: Netter Softerotiktrash, für Horrorfilmfans allerdings unbrauchbar und mit zweifelhafter "Papi nimm mich, ich mach alles was Du sagst" Moral. 4/10 Punkten