Inae hat in ihrem Job als weiblicher Bodyguard schon viele harte Erfahrungen machen müssen. Doch nichts hat sie auf den Schock vorbereitet, als ihre kleine Schwester Eunhye eines Tages nicht von der Schule nach Hause kommt. Da sich weder die Polizei noch die Lehrer für das Verschwinden interessieren, verfolgt Inae die Spur auf eigene Faust: Ein übler Streich von Mitschülerinnen ist eskaliert, so dass Eunhye in die Fänge von Gangstern und Zuhältern geraten ist. Immer tiefer stößt Inae in den Sumpf des Verbrechens vor und deckt ein Komplott auf, das sich bis in höchste politische Kreise zieht. Die Jagd auf die Kidnapper steigert sich schließlich zu einem gnadenlosen Rachefeldzug.
Bei dem Namen handelt es sich nicht um einen Schreibfehler, die Dame in dem Film heißt tatsächlich so. Und die Darstellerin spielt ihre Rolle hervorragend, die nicht als stumpfe Kampfmaschine angelegt ist, sondern auch sehr viele verletzliche Momente zeigt, was sicher auch dem Herkunftsland geschuldet ist, denn einen Film mit ähnlicher Geschichte haben wir ja vor nicht allzu langer Zeit mit Frau Garner in PEPPERMINT gesehen. Die durfte da zwar auch mal kurz heulen, war aber bei weitem nicht so fragil, wie Inae hier.
Die Geschichte wird insgesamt in ordentlichem Tempo erzählt – in diversen Rückblicken bekommen wir dann die Hintergründe der Geschehnisse präsentiert. Insgesamt ist der Film aber doch kompatibel zu unseren westlichen Sehgewohnheiten, was den Drehstil angeht.
Was ich oben noch lobend erwähnte, muss ich dann für die letzten 10 Minuten wieder zurücknehmen. Denn da nietet (wenn auch unter Schmerzen) Madame mal eben 30 Mitglieder einer Gang nieder. So versaut sich der Streifen im Grunde genommen vieles, was er in den 90 Minuten davor sehr gut gemacht hat.
Fazit: Durchaus ansprechender Film, mit einer sehr guten Hauptdarstellerin. Den „ich bin der weibliche John Wick aus Asien“-Teil gegen Ende hätte man sich allerdings schenken können, auch wenn ich denke, dass er andere weniger stören wird als mich.