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Holy Moly. Der Titel macht auch nur Sinn, wenn man sich einen etwa 103jährigen Greis nackt auf dem Bett liegend vorstellt, während eine Blondine an seinem Zipfelchen spielt und darauf wartet, dass der endlich abnippelt, um die fette Erbschaft abzukassieren. Keine schönen Bilder, aber die von Untergrundfilmer Jochen Taubert sind auch nicht besser.

Zwei namenlose Schwestern wachsen unter ungewöhnlichen Umständen im Gefängnis auf, denn während ihre Mutter als Aufseherin tätig ist, sitzt ihr Vater ein, weil Kannibalismus gegen die zehn Gebote verstößt. Nach einer Gefängnisrevolte ändert sich ihr Leben schlagartig…

Ein weiteres Bollwerk des Dilettantismus, denn die so genannte Handlung verfolgt kaum einen roten Faden. Zwar versucht ein Off-Erzähler zu vermitteln und kann dabei erstaunlich ernst bleiben, doch Taubert weiß augenscheinlich um seine Unfähigkeit als Filmemacher und offenbart in einem Vortext: „Taubert Film übernimmt keine Haftung für Folgeschäden.“ Der Mann muss sich mittlerweile absichern, Therapiekosten sind nicht zu unterschätzen.

Und während sich Sergio Leone im Grab windet, lässt Taubert einige, immerhin überwiegend ansehnliche Damen vorzugsweise in Unterwäsche herumlaufen, es spielen eine Prinzessin und ihr untreuer Scheich eine Rolle, Haselnusscreme wird im Klo verteilt, damit die Rolle der Putzfrau nicht gänzlich unangenehm ausfällt und es gibt für zehn Sekunden ein altes, aber durchaus stilvolles Fahrzeug zu sehen. Mit Ralf Richter und Kelly Trump tauchen sogar zwei halbwegs bekannte Namen auf, denn wer sich nicht ins Dschungelcamp traut, landet halt beim Taubert.

Die Laiendarsteller sind zwar weitgehend gut drauf, wie die ausgedehnten Outtakes im Abspann untermauern, doch bis auf zwei, drei Erscheinungen ist das Kasperltheater. Der Score wurde indes von weitgehend unbekannten Filmchen zusammengeklaut, denn anders lassen sich Orchesterstreicher nebst Chor kaum erklären. Immerhin wackelt die Kamera nur selten und der Schnitt ist nicht mehr ganz so katastrophal wie bei früheren Werken, was nur heißt, dass er maximal brauchbar ausfällt.

Splatter ist natürlich auch ein Thema, aber das ist alles so durchschaubar, dass es jeder Anfänger schnallt: Jemand holt zum Hieb mit einer Machete aus. Schnitt. Die Machete steckt im Kopf. Ein anderer nimmt Pfeil und Bogen zur Hand. Schnitt. Der Pfeil steckt im Kopf. Dazwischen wird mit Metzgerabfällen gespielt, Blutspritze von unten könnte auch als Fetisch durchgehen, denn für eine Axt im Rücken war kein Kunstblut mehr übrig. Fast schon charmant und wahrscheinlich witzig gemeint ist, wenn jemand in einen von A nach B gespannten Bindfaden rennt und sich dabei einen unwiderruflichen Kehlenschnitt zuzieht. Gleiches passiert mit einem Draht weiter unten, - da ist mal gleich der ganze Unterschenkel durch.

Trash ist eine Seite der Medaille, die andere ist die Talentfreiheit von Taubert, der es innerhalb der 84 Minuten nicht schafft, auch nur einen Funken Spannung oder gar Atmosphäre zu generieren. Weil es sich nicht schickt, zwei Punkte für die Afterballen der Hauptdarstellerin zu vergeben, gibt es sie für einen Hund, der trotz Kurzauftritt die beste Performance hinlegt.
2 von 10

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