Review

Haus des Geldes

J.C. Chandor hat mit „All Is Lost“ und „A Most Violent Year“ zwei starke, ruhige und sehr packende Filme abgeliefert, mit denen er sich natürlich auch auf das Radar von Netflix dirigiert hat. Solche aufstrebenden, vielversprechenden Regisseure krallt sich der Streamingriese gerne. Oder zumindest eines ihrer nächsten Projekte. Und so ist dort nun sein neuester Streich „Triple Frontier“ zu sehen, für den er einige Jahre ins Land hat streifen lassen. Ein Actionthriller rund um fünf (Ex-)Militärs, die sich privat zusammentuen, um einen südamerikanischen Drogenbaron kalt zu machen und ihn um sein enormes Vermögen zu bringen. Doch auf dieser illegalen Mission kommt es natürlich zu Komplikationen und ein Überlebenskampf beginnt, bei denen die vielen Kilo an Kohle im Schlepptau mehr Gewicht bekommen, als die Männertruppe wohl je gedacht hätte...

„Triple Frontier“ ist irgendwo zwischen „Sicario“, „Lone Survivor“ und „Der Schatz am Sierra Madre“ angesiedelt. Dreckiges, klassisches, hartes Spannungskino voller Maskulinität, voll unterdrückter Emotionen, voll schwieriger Entscheidungen und mit unbarmherzigem Vorwärtsdrang und gleichzeitig stoischer Ruhe. Chandor hat definitiv ein spektakuläres Timing und packendes Gefühl für seine  verlässlichen, wenn auch nicht komplett klischeefreien Figuren. Durch den eindrucksvollen Cast (Isaac! Affleck! Hunnam! Pascal!) und sein grün-grausames Setting, macht der Thriller definitiv was her, hetzt nie und setzt punktiert effektive Nadelstiche und brutale Schläge. Etwas mehr Härte hätte hier und da vielleicht gut getan, doch insgesamt stimmt das Gesamtbild. Vom krachenden Soundtrack und Score (Disasterpeace! Metallica!) über das Gefühl, dass jederzeit Katastrophen passieren und Hauptpersonen sterben können bis hin zu universellen, zeitlosen Themen wie Gier, Misstrauen, Männerfreundschaften und Durchhaltevermögen. „Triple Frontier“ ist ein Grenzgänger von gewaltiger Kraft. Wenn man denn nicht alle zwei Minuten eine Explosion erwartet... Vor allem audiovisuell ein Kracher, den man bei solchen Schauwerten natürlich auch sehr gerne im Kino gesehen hätte.

Fazit: dichter inszeniert als der Dschungel in dem er spielt. Starke Typen, harte Action, dauernd Spannungen in der Luft. (Cleveres) Männerkino vom Feinsten für die Wohnzimmercouch! 

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