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Mit seinem kleinen Boot bringt Captain Sherman eine Lieferung Kisten zu einer einsamen Insel. Hier trifft er auf eine Gruppe Wissenschaftler, die sich seltsam verhalten - sie streifen nur bewaffnet über die Insel, verriegeln die Türen des Hauses und wollen ihn nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr gehen lassen. Bald schon erfährt Sherman den Grund: Ein biologisches Experiment ist schief gegangen und jetzt bevölkern riesige, blutrünstige Monster-Ratten die Insel.

Zur langen Reihe von Horror- und Science-Fiction-Filmen aus den 50ern und 60ern, die die Gefahren entarteter Wissenschaft thematisierten, gehört auch dieses trashige Produkt aus dem Jahre 1959. Seine Zugehörigkeit zur Genre-Schundproduktion jener Zeit lässt sich schnell entdecken: Mit einfachsten Mitteln wird hier eine abstruse Abenteuerstory über Monster und mutige Helden erzählt, und das alles ohne Angst vor dem Lächerlichen - seien es als Ratten verkleidete Hunde, die durchs Gebüsch jagen, oder steif herumstolzierende Schauspieler, die ihre grottigen Dialoge unbegabt vor sich hin plappern. Auch kommt der Film nicht ohne haufenweise Klischees aus: Da ist der mutige Held, der sich von nichts und niemandem klein kriegen lässt und stets den Überblick behält; da ist die hübsche Frau, die meistens nur kreischt oder jammert, wie sehr sie sich fürchtet; und da sind eine ganze Reihe von Nebenfiguren, die in ihren jeweiligen Charaktereigenschaften maßlos überspitzt sind und dementsprechend als Rattenfutter enden dürfen. Und die Dialoge sind oft so schlecht, dass sie schon an Selbstparodie grenzen.

All dem zum Trotz kann "Die Nacht der unheimlichen Bestien" durchaus einen gewissen Unterhaltungswert erzeugen - wenn man ein Herz für Trashfilme hat. Immerhin: Auch wenn die Trickeffekte denkbar simpel gehalten werden, wirkt der Einsatz von Hunden und Monsterpuppen durchaus überzeugend und sieht allemal echter aus als viele Computereffekte heutiger Zeit. Und auch dramaturgisch wird durchaus Atmosphäre aufgebaut: Im ersten Drittel des Films gibt es nur vorsichtige Andeutungen darüber, dass etwas auf der Insel nicht stimmt. Erst nach einer ganzen Weile bekommt man die "unheimlichen Bestien" zu sehen. Das regt schon mal die Grusel-Fantasie des Zuschauers an - was bei Horrorfilmen stets ein effektiver Trick ist.

Vor allem unterhält der Monster-Reißer aber auf eine ganz und gar ungewollte Weise: Unfreiwilliger Humor, erzeugt durch die haarsträubenden Dialoge, ein Meer an Klischees in Handlungsdetails und Figurendarstellung und einige derbe Logikschnitzer bringen den geneigten Trash-Fan wiederholt zum freundlichen Grinsen. Dieser Trash-Charme rettet denn auch den Film vor der völligen Versenkung: Neben der billigen Inszenierung kann er nämlich auch durch einige latent rassistische Szenen verärgern: Der schwarze Helfer des Captains ist das perfekte Bild eines von Natur aus dienenden Untergebenen; und mit dem Mexikaner, der den Wissenschaftlern hilft, wird auch nur im Befehlston gesprochen.

Dennoch unterhält "Die Nacht der unheimlichen Bestien" für gut eine Stunde mit netten Tricks, sympathischer Trash-Story und lustigen Fehlern - und wer durchhält, wird mit einem der peinlichsten Schlusssätze der Filmgeschichte belohnt.

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