Mit „RoboCop“ lieferte Paul Verhoeven 1987 einen Science-Fiction-Action-Film ab, der heute seinen Klassikerstatus besitzt. Mit Peter Weller war der Film gut besetzt. Das Budget betrug 13 Mio. $ und der Film spielte 53 Mio. $ in den U.S.A. ein, was wohl Grund genug war um zwei weitere Fortsetzungen zu drehen, die aber nicht die Klasse des Originals erreichten. Der Film wurde für zwei Oscars nominiert (bester Schnitt und beste Soundeffekte), wovon er aber keinen erhielt.
Im Detroit der Zukunft wird die Stadt vom mächtigen Konzern OCP (Omni Consumer Products) beherrscht, zu denen auch die Polizei gehört. Da die Verbrecherrate und Kriminalität zunehmend steigt und die Polizei mit der Situation überfordert ist, schmiedet OCP neue Ideen wie sie die Straßen frei von Gewaltverbrechern säubern können. Also stellen sie ihr neues Produkt vor, den Roboter „ED-209“. Da jedoch Komplikationen auftreten und dabei ein Mitarbeiter des Konzerns getötet wird, zweifelt man daran „ED-209“ in den Einsatz zu schicken. Schnell muss ein neues Konzept her.
Währenddessen wurde Officer Alex J. Murphy (Peter Weller) auf Grund Personalmangels der Polizei zwangsversetzt und ihm wurde ein neuer Bezirk wie auch die Partnerin Anne Lewis (Nancy Allen) zugeteilt.
Der Polizistenmörder und selbsternannte Gangsterboss der Stadt Detroit Clarence Boddicker (Kurtwood Smith) und seine Gang ziehen derweil durch die Strassen und erbeuten dabei eine Menge Bargeld. Als Officer Murphy und Officer Lewis gemeinsam auf Streife gehen bekommen sie über Funk die Meldung das sich die Verbrecher in ihrer unmittelbarer Nähe befinden.
Bei der Verfolgung wird Officer Murphy brutal von Boddicker und seiner Truppe hingerichtet und schnellstens ins Krankenhaus eingeliefert.
Mit dem neuen Konzept von OCP wird Murphy als Versuchsobjekt benutzt und das Projekt „RoboCop“ wird ins Leben gerufen.
Von nun an zieht „RoboCop“ durch die Strassen und sagt den Verbrechern den Kampf an. Doch leider plagen ihn alte Erinnerungen an seine Vergangenheit und alte Rachegelüste kommen in ihm zum Vorschein.
Vor allem auf Boddicker und seine Gang hat er es jetzt abgesehen.
Wann der Film in der Zukunft spielt, wird hier nicht näher drauf eingegangen, aber das ist auch nicht so wichtig. Im Mittelpunkt steht hier ganz eindeutig die Machtbesessenheit des Konzerns OCP. Sogar die Leute werden näher vorgestellt, zumindest die wichtigsten. Und deren Skrupellosigkeit kennt keine Grenzen. Sie wollen ein neue Stadt errichten frei von Verbrechen und Gewalt, dazu muss aber erst einmal das Problem mit der ständig wachsenden Kriminalität in den Griff bekommen werden, ehe man neuen Zielen nachgehen kann. Also will man die dahin ermordenden Polizisten durch Robotermaschinen ersetzen. Und da man nur die Finanzen im Kopf hat, sollen die neu entwickelten Technologien auch an das Militär weiterverkauft werden.
Auch die Nachrichtensprecher und deren Berichte handeln meist immer von Gewalt und Zerstörung.
Somit herrscht in der Zukunft meist nur Chaos und jeder ist egoistisch veranlagt. Somit zeigt Verhoeven ein pessimistisches Weltbild mit einer Menge Gesellschaftskritik, Sarkasmus und einem ironischen Unterton.
Vor allem nimmt die Gewaltbereitschaft von jedem einzelnen ständig zu. Jeder scheint unzufrieden zu sein, und für sich einen Platz in der Gesellschaft zu beanspruchen. Daher macht auch der Gangsterboss Boddicker mit dem Vorstandsvorsitzenden von OCP Dick Jones (Ronny Cox) gemeinsame Sache.
Auch wird hier etwas auf die Psyche von RoboCop eingegangen, der von alten Erinnerungen geplagt wird und sein altes Heim aufsucht.
Die Action besteht aus harten und blutigen Shootouts. Vor allem die Szene mit der Fehlfunktion des „ED-209“ am Anfang des Films ist sau brutal. Da wird ein Mitarbeiter seitens OCP auf brutalste Art und Weise total geplattert, so dass das Blut nur so aus ihm heraus spritzt. Auch die Exekution Murphy´s ist ziemlich derbe anzuschauen, da wird ihm zuerst die Hand abgeschossen, dann der Arm und dann bekommt er noch von den Gangstern den Körper mit Blei vollgepummt + anschließendem Headshot. Ob diese Szenen notwendig sind, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall setzt Verhoeven wie so oft in seinen Filmen auf Brutalität. Allerdings bezweifle ich das so Szenen für die Story des Films notwenig sind.
Ansonsten gibt es noch Explosionen und Verfolgungsjagden zu bewundern die spitzenmäßig inszeniert wurden. Vor allem ist auch die Stürmung von „RoboCop“ in die Lagerhalle der Drogenfabrik sehr hart und blutig. Auch der Bodycount ist recht hoch. Von mir gezählte 17 Menschen gehen bei dieser Actionsequenz hier drauf.
Das Design von „RoboCop“ wie auch von „ED-209“ ist absolut erstklassig. Die Effekte bestehen zwar teilweise noch aus Stop Motion, können aber auch noch nach 20 Jahren überzeugen. Hier haben die Macher tolle Arbeit geleistet.
Die Atmosphäre und der Score sind hier wirklich gelungen, nur leider hätte es etwas mehr Spannung geben können.
Peter Weller liefert als „RoboCop“ eine gute Leistung ab, obwohl es schwierig ist diese zu beurteilen. Denn großartige Mimik oder Gestik, genauso wie Gefühle muss er nicht zeigen. Auch coole Sprüche sind hier eher Mangelware.
Nancy Allen schlägt sich für eine Frau in einem Actionfilm ziemlich gut und Kurtwood Smith ist als Gangsteranführer ziemlich bösartig und man merkt das ihm die Rolle auch Spass gemacht hat. In einer Nebenrolle ist noch Ray Wise als Gangmember zu sehen.
Ronny Cox ist als Nummer zwei bei OCP einfach großartig und er liefert hier die beste Leistung ab.
Als Arschloch vom Dienst ist Miguel Ferrer als Bob Morton zu sehen, und er ist auch wirklich ein fieses Dreckschwein. Absolut machtgierig und stets dazu bereit über Leichen zu gehen.
„RoboCop“ ist neben dem „Terminator“ einer der härtesten und brutalsten Science-Fiction-Action-Filme der 80er. Auch wenn er nicht an den „Terminator“ rankommt darf er sich zu dem besten zählen die das Genre zu bieten hat.
Die Story ist toll, die Action ausgiebig und hart, der Score von Basil Poledouris schön heroisch, aber auch gewollt und die Atmosphäre ist einfach passend. Das alles mit etwas Medienkritik gespickt und fertig ist ein furioser Science-Fiction-Action-Kracher. Nur etwas spannender könnte das Ganze schon sein.