Review

Ich war wirklich bitter enttäuscht von " Society ". Eigentlich habe ich mir den Film nur angesehen, weil der Regisseur Brian Yuzna heisst. Dies ist sein Regiedebut und das hat er vollkommen vergeigt. Gott sei dank hat er 1990 mit " Bride of Re-Animator " die Kurve gekriegt, aber für " Society " kann er sich was schämen.
Man muss fairerweise zugeben, dass das Budget recht gering war und man merkt das Yuznas Kumpel Stuart Gordon hier fehlt.
Stattdessen bekam er von Woody Keith und Rik Fry ein komisches, unausgegorenes und langweiliges Drehbuch vorgesetzt. Yuzna hätte hier einfach die Finger von lassen sollen. Das der Film hier eine so gute Bewertung genießt und von Vielen gelobt wird, das kann ich beim besten Willen nicht verstehen.

Story:
Der junge Bill Whitney ( Billy Warlock ) lebt in einem Reichenviertel in Beverly Hills. Er hätte allen Grund zur Freude, doch irgendwie fühlt er sich ausgegrenzt. Auch seine Eltern scheinen sich nicht mehr für ihn zu interessieren. Bill ahnt das etwas passieren wird und er hat recht. Ein Freund von ihm wollte Bill etwas Wichtiges mitteilen, doch er stirbt bei einem mysteriösen Autounfall. Zu guter Letzt platzt Bill bei einer Party bei seinen Eltern herein und erwischt sie bei einer Art Ritual. Dort sieht er dass seine Eltern und die Partygäste gar keine Menschen sind und diese komischen Viecher wollen Bill nun an die Wäsche. Doch dieses Ritual muss er wohl über sich ergehen lassen, wenn er in die Society aufgenommen werden will.

Der Film ist absoluter Quatsch, die Story völlig unausgegoren und die Umsetzung einfach nur stinklangweilig. Man erfährt mal wieder gar nichts. Was sind das für Wesen ? Wo kommen die her ? Was hat es überhaupt mit dem Ritual auf sich ?
Hier bleibt fast jede Frage ungeklärt. Das Schlimmste jedoch ist diese tödliche Langeweile. Man muss sich wirklich bis zum Finale gedulden bis mal etwas passiert. bis dahin gibt es massenhaft unnötige Dialoge, Bills Ermittlungen und sein Privatleben. Diese drei Faktoren reizt Yuzna aus bis zum geht nicht mehr, daher ist und bleibt der Film eine einzige Durststrecke. Auch der teils sehr seltsame Humor funktioniert nur ganz selten. Aber ein richtig guter Gag ist drin, nämlich als Bills deformierter Dad sagt: " Du hast recht, ich bin ein Arschgesicht ". Doch die restlichen Humoransätze konnten mir nicht mal ein Grinsen entringen.
Man ist zwar schon gespannt was da jetzt herauskommt, doch eine unheimliche Atmosphäre oder Spannung sind hier eine Fehlanzeige.
Der Score hingegen kann sich hören lassen, ist aber viel zu eintönig und abwechslungslos.

In den letzten 20 Minuten nimmt der Film dann etwas Fahrt auf, doch wer dann im Finale auf eine hübsche Goreorgie hofft, der liegt falsch. Es gibt ein paar skurile Deformierungen zu sehen, welche teils recht kreativ sind, jedoch zu billig aussehen. Die schleimartige Fressorgie ist so was von dämlich, nur der Umstülpeffekt kann überzeugen. Ansonsten gibt es noch eine ordentliche Keilerei, eine kleine Jagd durch das Haus und dann ist der Film schon wieder rum. Warum " Society " überhaupt eine FSK 18 Freigabe trägt und obendrein noch indiziert ist, verstehe ich absolut nicht. Mit Blut wird gegeizt, wenn es hoch kommt gibt es drei Goreeffekte und in den ersten 70 Minuten passiert eh gar nichts.

Darstellermäßig ist auch nicht sonderlich viel los. man bemüht sich hier um sehr seltsame Figuren, wie die fette Mutter, welche aus irgend einem Grund nur Haare frisst, oder dieser komische Richter.
Billy Warlock kann sich in seiner Hauptrolle sehen lassen. Trotzdem nervt sein Charakter mit seiner Unfähigkeit und langsamen Art.
Auch die restlichen Darsteller sind bestenfalls Durchschnitt.

Fazit:
Eine Enttäuschung auf ganzer Linie. Die Story ist unausgegoren und erklärt wird gar nichts. Dazu ist " Society " dermaßen langweilig, weil sich die Action nur auf die letzten 20 Minuten konzentriert, vorher passiert rein gar nichts, 70 Minuten Leerlauf. Spannung oder zumindest Grusel wollen gar nicht aufkommen, obwohl man stets gespannt ist, was nun diese Society ist. Im Finale passiert immerhin etwas, aber auch Dies enttäuscht. Die skurilen Deformierungen sehen viel zu billig aus, Gore ist fast gar nicht vorhanden, das Ende bleibt natürlich offen. Die Darsteller sind auf durchschnittlichem Niveau angesiedelt.
Für mich stellt " Society " 95 Minuten pure Zeitverschwendung dar.

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