Zu erst einmal überprüfen wir den Pressetext mal auf Wahrheitsgehalt
WAHR:
Der ehemalige Football-Star Carson Phillips verdient sein Geld als Privatdetektiv. Sein aktueller Fall, eine vermisste Frau, führt ihn unverhofft zurück in seine Heimatstadt, wo er nach über 20 Jahren auf viele alte Bekannte trifft. Doch es scheint, als seien sie nicht mehr dieselben Menschen, die er einst zurückgelassen hat. Denn jeder Einzelne von ihnen hegt ein düsteres Geheimnis… Der Fall nimmt eine unerwartete Wendung, als die Tochter seiner Jugendliebe plötzlich zur Hauptverdächtigen wird. Phillips findet sich wieder in einem Netz aus Mord, Lügen, Intrigen und auch seiner eigenen dunklen Vergangenheit. Kann er die Geheimnisse der Stadt lüften, um seinen Fall zu lösen und vor allem, um mit seiner Vergangenheit abschließen zu können?
FALSCH:
Dieser actiongeladene Thriller besticht mit seinem unvergleichbaren Stil, seiner Raffinesse und nicht zuletzt durch seine hervorragende Besetzung. John Travolta und Morgan Freeman in einem spannenden Katz- und Maus-Spiel, das seinesgleichen sucht.
Die eigentliche Zusammenfassung triffts ganz gut, doch wo die Herrschaften, die diese Zeilen verfasst haben, einen actiongeladenen Thriller gesehen haben, erschließt sich mir nicht wirklich, in einem Film, der fast nur aus Dialogen und Monologen besteht und der weniger Action bietet, als ein durchschnittlicher Tatort.
Die Bewertungen für den Streifen im Netz sind im Bereich einer Megagurke, also absolut katastrophal, was ich aber wiederum so nicht unterschreiben kann. Das liegt aber auch daran, dass der Film im Jahre 1978 spielt und auch genau so gedreht wurde, denn damals war es ziemlich häufig der Fall, dass der Protagonist aus dem Off seine Gedanken erzählte – neben der Handlung, die man zu sehen bekam.
Nun ist das natürlich nicht mehr wirklich zeitgemäß – aber wenn man das im Vorfeld weiß, braucht man sich diesen Streifen halt erst gar nicht ansehen.
Ich gehöre zu denjenigen, die diese Art des Erzählstils schon immer mochten, der sogar in den 80ern noch verbreiteter war. Ich könnte hier unzählige Streifen aufzählen. Zum Beispiel die beiden Fletch-Teile fallen mir auf Anhieb ein.
Hätte man vor 10 Jahren einen Film mit dieser Besetzung präsentiert, wäre einem sicher ein WOW über die Lippen gekommen. Heute relativiert sich das etwas.
Travolta liefert eine ordentliche Performance an, während man Freeman anmerkt, dass er nur noch seine Rente aufbessern will. Robert Patrick hat 6 Minuten Screentime und ist alt geworden. Famke Janssen solle es nun mal gut sein lassen mit Botox in der Fresse - man kann das Alter eben nicht aufhalten.
Am Schlimmsten erwischt es hierbei allerdings Brendan Fraser, der aussieht wie eine gestopfte Weihnachtsgans und dessen Gesicht aufgeschwommen ist, als würde er jeden morgen eine Tasse Cortison trinken. Zudem ist seine Rolle beknackt, während Peter Stormare eben diese beknackten Rollen immer spielt und man ihm diese auch abnimmt.
Insgesamt gebe ich aber dennoch eine recht gute Bewertung, weil mir die Machart des Streifens gefallen hat. Da er wie bereits erwähnt 1978 spielt, gibt es keinen technischen Schnick-Schnack und auch kein Stakkato-Geschnippel, wie man es aus heutigen Filmen leider gewohnt ist. Zudem hält die Geschichte einige Wendungen parat – gerade im zweiten Teil.
Für die Generation Handy und Facebook völlig ungeeignet, können Nostalgiker und alte Menschen, wie ich, hier durchaus mal reinschauen.