Alle Kurzkommentare


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Oh, der ist weit über 2 Stunden lang, also muss er automatisch ein intelligentes Epos sein, richtig? Falsch! Was als Einblick in einen asiatischen Rotlicht-Distrikt beginnt, artet schnell aus zu... allem Möglichen! Zu Nutten und Kleinganoven gesellen sich rasch die Yakuza, ein Klischee-Schwarzer, Computerhacker und Geldfälscher. Für keine dieser Personen habe ich etwas empfunden, erst recht nicht für die weibliche Hauptfigur, diese bedröppelt dreinblickende Flüsterin ohne Selbstbewusstsein. Die poetischen (eher: kitschigen) Momente (der Schmetterling als Symbol für welche Verwandlung, bitteschön?!) sind auch völlig fehl am Platze. Diesem sprunghaften Flickwerk, teils sogar Musikfilm (Sinatras "My Way" wird mit geplärrten Quakstimmen-Covers runiniert) und am Ende blutige Ballerorgie, einen tieferen Sinn oder eine erkennbare Marschrichtung zu attestieren, das wäre eindeutig zu viel der Ehre!

9

Diesen Film zu beschreiben, fällt besonders schwer. Weniger, weil er eine Story sein eigen nennen könnte, die besonders origenell wäre oder er durch eine besondere japanisch-asiatische Mentalität geprägt wäre, die ein "Gaijin", also in diesem Fall der geneigte westliche Zuseher, nicht verstehen könnte. Im Gegenteil, die Story dreht sich im Wesentlichen um die Gier. Die Gier nach Geld. Ein internationales Thema also. Was Iwai aus diesem Thema macht, ist ein überragendes Melodram, ein Yakuza-Film, ein Band-Movie, so intensiv und gleichzeitig ästhetisch, dass einem die Worte fehlen. Ein grandioser Genre-Mix, ganz großes Kino! 9/10

8

"Yentown" ist eine überwältigende, fast schon epische Erzählung klassischen Formats. Poetik, Romantik, Liebe und Gewalt - all das findet sich in diesem Feuerwerk der Emotionen wieder, und das in einer ausgebufften Inszenierung. Mit Shunji Iwai wird man in Zukunft rechnen müssen.

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