Nimmt man diesen ganzen Naziploitation-Schinken mal den kranken Scheiß raus, dann werden die Filme komischerweise gleich um einiges erträglicher. Natürlich ist auch "Elsa Fräulein SS" Lichtjahre davon entfernt, ein toller Film zu sein: Das Erzähltempo ist erneut viel zu schleppend und die Handlung geradezu überfrachtet, als das man dieses Stück Kulturgut aus den Bahnhofskinos tatsächlich als einen Klassiker bezeichnen könnte.
Viel eher leben die Werke aus diesem Subgenre vom einmaligen Sehen und den enstprechenden Erwartungshaltungen. Das ist bei "Elsa" nicht viel anders, der jedoch eindeutig zu den harmlosesten Vertretern dieses Genres gehört. Es gibt weder Folter noch Experimente, es werden auch keine Frauen deportiert oder Juden gequält. Das Höchste der Gefühle ist ein wenig Gruppensex oder auch mal pärchenweise während der Rest einen 08/15-Kriegsfilm von der Stange darstellt. Die Story um ein rollendes Bordell, das die Moral der deuschen Truppen stärken soll, ist geradezu banal ausgefallen.
Dabei sind die Sets sogar recht stimmig und auch die Optik kommt nicht ganz so schmuddelig rüber wie bei manch anderer Produktion aus der damaligen Zeit. Wie so oft wurde das Ganze noch mit etwas authentischem Dokumaterial aufgerüstet. Hauptdarstellerin Malisa Long hat den Part wohl deshalb bekommen, weil sie irgendwen mit ihrem Auftritt in "Salon Kitty" überzeugt hat. Ein gewisses Charisma kann man ihr dabei gar nicht absprechen, wenngleich sie ein wenig rüberkommt, wie eine Aktrice aus gewissen Erwachsenenfilmen.
Auch hier sollte man bereits vor dem Anschauen überlegen, ob die 90 Minuten Lebenszeit anderweitig nicht besser investiert sind..? Keine Gurke, aber auch kein Bringer. Pseudo-provokativer Softsex, der sich schon mit der einfachsten Unterhaltung schwertut.