“Elsa Fräulein SS” – schon der Titel sagt alles: Naziploitation pur ist angesagt und keine seriöse Geschichtsstunde. Doch während so verschiedene Filme wie „Salon Kitty“, „Ilsa – She Wolf of the SS“ oder auch „KZ 09“ noch ihre gewissen Qualitäten aufwiesen, so hat der vorliegende Film eigentlich keine Merkmale die ihn zum Kult qualifizieren.
Einzig die sauberen Produktionsstandards kann man im Hinblick auf das extrem kleine Budget durchaus loben, sowohl die Kameraführung als auch die Kulissen und der saubere Schnitt zeugen von einer gewissen professionellen Machart. Das schauspielerische Niveau geht in Ordnung, auch wenn Hauptdarstellerin Malisa Longo (spielte in so unterschiedlichen Filmen wie „Blindman“, „Salon Kitty“ oder „Stadt der Frauen“) ihrer Figur Elsa keinerlei Präsenz zu verleihen vermag und nicht halb so eindrucksvoll rüber kommt wie eine Dyanne Thorne.
Sexploitation-Fans werden enttäuscht sein denn die erotischen Sequenzen sind allesamt recht prüde ausgefallen und es gibt keine gewalttätigen Entgleisungen. Wie im Subgenre üblich, wird Archivmaterial aus dem Zweiten Weltkrieg mit einmontiert, da es keine drastischen Bilder zu sehen gibt relativiert sich hier aber die Kontroverse ganz schnell von selbst.
Die Dramaturgie entwickelt nicht den Hauch von Dynamik, ein Spannungsbogen existiert überhaupt nicht. Statt den Film auf Erotik und Sleaze zu trimmen, schwelgt das unfreiwillig komische Drehbuch in geschwätzigen Dialogen, die die Handlung kaum vorantreiben und auch nicht großartig zur Charakterisierung beitragen. Im Gegensatz zu den zahlreichen italienischen Exploitation-Filmen gibt es hier einige kitschige Momente und gleichzeitig ein paar richtig schön fotografierte Szenen.
Das diese hier flach und einfach ausfällt und platte Klischees herhalten müssen ist genauso ersichtlich wie das völlige Fehlen einer angemessen Atmosphäre. Die grelle Beleuchtung und das behäbige Tempo, der austauschbare Score und schließlich auch die Zwillings-Beziehung zum ebenso grottenschlechten „Folterzug der geschändeten Frauen“ oder ganz einfach die zum Himmel stinkende Langeweile, die dieser Film verbreitet. Man suche sich einen Grund aus „Elsa Fräulein SS“ nicht zu mögen.
Fazit: Kann man sich selbst als Genre-Fan sparen, auch wenn es noch schlechtere Naziploitation-Trasher gibt. Keine Spannung, keine Atmosphäre, keine Härte, keine Erotik = kein Grund sich diesen Müll anzuschauen.
2,5 / 10