Ryuichi mischt mit seiner aus Chinesen bestehenden Bande die Unterwelt von Tokyo auf. Clever und äusserst brutal vorgehend spielt er bald Yakuza und Triaden gegeneinander aus. Der Polizist Jojima soll den Unruhestifter und seine Leute aus dem Verkehr ziehen, damit die alte Ordnung wieder hergestellt wird und damit auch wieder Ruhe einkehrt in der Stadt. Die beiden treffen bald aufeinander und ein blutiger Kampf, der immer mehr persönliche Züge annimmt, entbrennt, bis sich dann die Beiden zum finalen Showdown gegenüberstehen.......
Wow, was für ein Film, das ist Takashi Miike in Reinkultur und das heisst auch, das dieser Film wohl den einen oder anderen Zuschauer ein bisschen schockieren oder überfordern (vielleicht auch beides zusammen) wird. Schockieren weil der Film brutal, blutig und direkt ist, und überfordern, weil viele Leute nicht kapieren was uns Takashi Miike sagen will. Nach dem Motto " jetzt hock ich mich mit meinen Kumpels hin und schau mir einen geilen Asiaten-Brutalo an wo sich die Schlitzaugen die Fresse polieren und sich möglichst blutig allemachen" läuft das nicht, da sind die Filme dieses Regisseurs nicht das Richtige. Brutal und blutig sind sie allemal, aber sie haben alle etwas zu sagen, etwas das ein bisschen tiefer geht als nur die Storyline. Takashi Miike wird allgemein als "finsterst gesonnener Regisseur der Gegenwart" bezeichnet, das mit gutem Grund, ist er doch ein absolut kompromissloser Radikalo der sich einen Teufel um Normen schert. Miike dreht seine Filme meist mit minimalen Budgets in kurzer Zeit, grösstmögliche künstlerische Freiheit ist gewährleistet. Er ist ausserdem sehr fleissig, "Dead or Alive" ist Takashi Miike's 28. Film, und mit diesem Streifen zeigt uns der Regisseur Miike einmal mehr ziemlich deutlich was er drauf hat, die Kameraarbeit und der Schnitt sind eine Klasse für sich, der Film befindet sich auf einer Gratwanderung zwischen Comicstrip und brutalem Actionkracher , die Geschwindigkeit schwankt zwischen Fahrrad und Düsenjet hin und her, einfach grossartig. Ebenfalls Spitze sind die Schauspieler, allen voran Riki Takeuchi als obercooler Ryuichi, er bringt seine Rolle perfekt rüber. "Hanzaisha" hält einer kaputten Gesellschaft den Spiegel vor die Nase, der Film zeigt das Zerrbild eines Landes, nein der ganzen Welt, die sich langsam aber sicher dem Abgrund nähert, die Gefahr läuft zu kollabieren. Takashi Miike macht keine Filme ohne einen tieferen Sinn, der der das zu erkennen vermag, wird sie zweifellos schätzen. Ich für meinen Teil, halte Takashi Miike momentan für den besten japanischen Filmemacher.