"Dead or Alive" ist ein allenfalls durchschnittlicher Film, der nach den furiosen Anfangsminuten stark nachlässt und vor sich hin plätschert. Mal ehrlich: Interessiert es wirklich jemanden, wie die Privatsituation des Cops geschildert wird? Alles gerät zu langatmig, dennoch baut Miike in seinen Film ein paar krasse Szenen ein, die zwar direkt nichts zeigen, aber aufgrund der psychischen Gewalt doch schocken und dauerhaft in Erinnerung bleiben. Vor allem die Sequenz, als die Nutte halbtot in ihren eigenen Exkrementen herumliegt und ihr Mörder eiskalt erzählt, was sie durchleiden musste,, verfehlt ihre Wirkung nicht.
Das Ende ist zwar überraschend, passt aber nicht so richtig zum Film und lässt ihn in einem ganz anderen Licht erscheinen. Trotzdem hab ich mir das Ende ein paar Mal angesehen, so ganz ohne Wirkung ist es also doch nicht :)
Vielleicht ist "Dead or Alive" auch ein zu wilder Genremix, der nicht weiß, was er sein will. Thriller, Drama, Splatter, Komödie oder doch einfach nur eine Comicverfilmung?
Zu den Schauspielern: Ganz und gar nicht überzeugend, vor allem der Oberbösewicht, der ständig mit demselben Gesichtsausdruck durch die Gegend stolziert. Die deutsche Synchro ist zwar für einen Film aus Asien gut, aber nicht auf normalem Niveau.
Fazit:
Über weite Stracken langweiliger, zu Unrecht hochgelobter Film aus Japan. Einige Szenen bleiben dennoch im Gedächtnis des Zuschauers, weil teilweise erschreckende psychische Gewalt geboten wird. Wer denkt, er ist durch die vielen Horrorfilme schon immun gegen Gewalt, der kann ruhig mal reinschauen.