Review

Wenn der Auftragsmörder im Ruhestand ist…29.11.2020

Worum geht es?

Mads Mikkelsen, der in diesem Film nicht viel spricht, ist der Auftragsmörder Duncan Vizla, der sich nach einer langen Karriere in den Ruhestand begibt. Soweit, so bekannt, und wir warten nun auf den „allerletzten Job“, der noch zu tun ist, um wahrlich frei zu sein. Das passiert hier zum Glück nicht. Vizla zieht sich in ein Blockhaus am See zurück, liest, spricht mit der Nachbarin…aber er kostet Geld, denn sein ehemaliger Arbeitgeber hatte für die Mitarbeiter einen Pensionsfonds angelegt, aus dem nun die Killer in Rente bezahlt werden sollen. Leider reicht die Rückstellung nicht, also ist es an der Zeit, Vizla das Lichtchen auszupusten. Dumm nur, daß man diesen Mann besser nicht aufgescheucht hätte, denn Vizla nimmt die Sache persönlich, übersteht fieseste Folter, um dann rabiat zurückzuschlagen. Am Ende sind viele tot und die Tür für einen Folgefilm steht offen.

Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?

Ja, es gibt ohnehin zu wenig gradlinige Actionfilme.

Warum?

Zum einen allein wegen Mikkelsen, der ist immer ein Grund, sich einen Film anzusehen. Zum anderen aber wegen der vielen harten Actionszenen. In denen mit (Computer-) Blut nicht gegeizt wird. Zum dritten ist das hier eine der wenigen gelungenen Comic-Adaptionen, obwohl man das grellbunte der Vorlage beibehalten hat. Sicher ist die Story kaum neu, auch die moralischen Probleme, die ein Killer hat, wenn er mit Nachkömmlingen seiner Opfer konfrontiert wird, sind keineswegs neu, aber dank Mikkelsen jederzeit glaubhaft verkörpert. Es dauert nach der gelungenen Exposition eine Weile, bis der Film Fahrt aufnimmt, dann aber gibt es feine Feuergefechte, fiese Folter ( die man sicher nicht ganz so unbeschadet überstehen würde wie Vizla, hier wird die Glaubwürdigkeit schon überstrapaziert ) und reichlich hohen Bodycount. Der Film ist ein klein wenig zu lang, in Summe aber erfreulich derb, daher eine Sichtung absolut wert - 8/10

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