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STAFFEL 1

In den verschneiten Bergen, direkt auf einem Grenzstein zwischen Deutschland und Österreich liegt eine seltsam platzierte Leiche. Beide Länder schicken Ermittler: die junge Ellie Stocker aus Berchtesgaden und Gedeon Winter von der Kripo Salzburg. Stocker übernimmt hochmotiviert ihren ersten großen Fall, während der Kollege die Ermittlungen am liebsten ganz auf seine deutsche Kollegin abschieben würde. Doch daraus wird nichts, denn es geschehen weitere Morde. Und sie tragen die gleiche Handschrift. Schnell steht fest, dass ein Serienmörder am Werk ist. Nach der Beschreibung eines überlebenden Opfers entsteht eine Phantomzeichnung des Täters. Sie zeigt die teuflische Fratze eines Krampus, eines jener furchterregenden Begleiter des heiligen Nikolaus, die unartige Kinder bestrafen. Verfolgt der Mörder womöglich eine bestimmte Mission? Schockierende Audionachrichten, die bei einem Journalisten eingehen, erhärten diesen Verdacht. In jeder von ihnen ist die Rede von der "roten Jahreszeit". Als der Hauptverdächtige als Täter ausscheidet, stehen die beiden Ermittler wieder ganz am Anfang.

Vor ein paar Jahren bestanden deutsche Serien praktisch nur aus täglichen Soaps oder albernen Liebesgeschichten.Das hat sich mittlerweile stark geändert. Immer mehr orientiert man sich an amerikanischen Vorbildern und legt recht düstere Geschichten vor, so passiert in DARK oder dem grandiosen BEAT, von dem ich hoffe, dass es noch einen Nachfolger geben wird.

In die gleiche Kerbe, was die Atmosphäre angeht, sticht auch DER PASS. Schicke, teils atemberaubende Naturbilder, überwiegend mit bewusst ausgewaschenen Farben gedreht, erinnern doch stark an Serien wie etwa TRUE DETECTIVE. Trotzdem hat das hier einen eigenen Charme.

Da wäre zunächst Julia Jentsch zu nennen, die ich bislang in kaum einem schlechten Film gesehen habe und die die Ermittlerin absolut überzeugend darstellt, dabei aber auch ein dankbares Drehbuch hat, denn das gibt ihr Raum, um auch verletzlich zu sein. Auch der Rest der mit überwiegend unbekannten Darsteller besetzt ist, macht seine Sache gut, wobei noch Hanno Kofler zu erwähnen ist, der (wie auch schon in o.g. BEAT) eine größere Nebenrolle spielt.

Was ich nicht verstehe sind die (nicht ausblendbaren)Untertitel oder ich bin zu doof und habe die Taste hierfür nicht entdeckt. Zudem ist die Sprache der Nachbarn ja nicht so krass anders, als dass man überhaupt welche benötigte. Allerdings fließt das nicht in die Bewertung ein, denn dafür kann die Serie ja nichts.

Kein geringerer als Hans Zimmer hat am Soundtrack mitgebastelt. Etwas skurril ist es allerdings, dass diese Serie ausgerechnet von Cyril Boss inszeniert wird, dem Mann der vorher DER WIXXER drehte. Die beiden Dinge haben nun wirklich nicht viel gemeinsam. Er hat bei seinen amerikanischen Kollegen aber gut gelernt,denn die Inszenierung ist schnörkellos, und wie bereits erwähnt, optisch vom Feinsten.

Unter dem Strich bleibt eine spannende und gut gefilmte, deutsche (!) Serie,mit einigen Überraschungen und teilweise auch sehr düsteren Momenten. Man hört, dass eine zweite Staffel bestellt wurde. Darauf darf man gespannt sein.

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