Verfilmungen von Comic-Geschichten, gibt es nicht erst seit dem Boom der letzten Jahre. Schon seit vielen Jahren machen Helden wie "Superman" oder "Batman" die Leinwände unsicher. Vor allem die Comics von Marvel haben es den Filmemachern angetan. Aber nicht immer läuft alles so schön glatt und auf ein positives Endergebnis hinaus, wie bei den beiden gerade Genannten. "Captain America" z. Bsp., der augenzwinkernde Comic-Superhelden-Spaß aus dem Hause Marvel, wurde nur in sehr bescheidener Qualität auf die Leinwand gebracht.
Der Film zu "Captain America" erzählt die Geschichte von Steve Rogers, der eines Tages von der Regierung mit Superkräften ausgestattet wird, um gegen die Nazischergen Adolf Hitlers anzutreten. Leider haben allerdings auch diese einen "Superhelden" geschaffen, nämlich "Red Skull", mit dem sie die Amerikaner vernichten wollen. Daraufhin folgt ein Abenteuer, was sich, ungewollt, noch über Jahre hinwegziehen soll. Zugegeben, die Geschichte hört sich auf den ersten Blick recht interessant an und man hat sich auch wirklich daran versucht, eine einigermaßen ansprechende Geschichte zu kreieren, damit am Ende nicht nur ein reines Action-Spektakel daraus wird. Aber leider ist aus der Mühe nichts geworden, denn Story verstrickt sich immer wieder in Harrsträubende Details, lässt viel zu viele Storylines in Leere laufen und knüpft gar einige lose Fäden aneinander, die einfach nicht zusammenpassen. Krude, unglaubwürdig und völlig durchlöchert, kann man sich über diese gedrückt wirkende und keinesfalls akzeptable Story nur ärgern, da sie im Endeffekt nicht einmal als Aufhänger funktionieren kann!
Wäre das nun nicht schon schlimm genug, so kommt auch noch eine dillethantische umgesetzte Inszenierung hinzu. Die Actionszenen wirken allesamt billig und nicht gerade so, wie man es sich in einem Actioner der 90er erwarten kann. Dazu kommen die scheußlichen Kostüme, die hässlich tristen Kulissen, eine völlig dillethantisch wirkende Arbeit der Maskenbildner und der, dazu noch alles zerstörende, Schnitt des Films, der so wirkt, als hätten sich Kinder an der Cutter-Maschine zu schaffen gemacht. Dagegen wirkt sogar manch ein Stephen Segal-B-Movie noch wie ein gut gemachter Film! Einfach nur grausig.
Allenfalls die Darsteller können da noch einiges retten. Matt Salinger macht seine Arbeit als Superheld jedenfalls einigermaßen überzeugend (für das scheußlich billige Kostüm kann er ja schließlich nichts), genauso wie Tadzio De Santi als Bösewicht Red Skull. Die Nebendarsteller wirken dagegen zwar recht blass, sind aber, für sicher ungewollte Trash-Movie-Verhältnisse, auch noch ganz O.k.
Fazit: Billig zusammengeschustertes Superhelden-Abenteuer, dass durch seine gewollt wirkende und völlig abstruse Geschichte, sowie seiner Inszenierung auf C-Movie-Niveau, keinesfalls für Freude unter den Fans sorgen kann. Maximal die ab und an aufblitzende Ironie und die recht guten Darsteller-Leistungen können den Streifen vor dem völligen Aus bewahren. So hat man sich den Comic-Helden sicherlich nicht auf der Leinwand gewünscht!
Dann also doch lieber in den Kult-Comics schmökern, da hat man wesentlich mehr davon!
Wertung: 3/10 Punkte