Regisseur Lee Frost war vornehmlich in den Sechzigern und Siebzigern ein Mastermind des politisch wenig korrekten, wenngleich oftmals auch sehr preiswert inszenierten Exploitation-Kinos. "The Black Gestapo", "Love Camp 7" oder "Heiße Sporen" sind wohl seine bekanntesten wie berüchtigtsten Werke. 1976 kam allerdings ein ziemlich harmloses Filmchen in die Kinos - "Dixie Dynamite". Dabei legte Frost sein Hauptaugenmerk auf zwei Dinge: weniger Sex und Roughness, dafür mehr Explosionen und Verfolgungsjagden in der amerikanischen Provinz.
Trotz prominenter Beteiligung (Warren Oates, Christopher George, R.G. Armstrong sowie Steve McQueene in einem Cameo als MotoCross-Fahrer) weißt dieser kleine Actionstreifen kaum Hitqualitäten auf: So ist die Story leider allzu dünn - zwei Schwestern rächen den Tod ihres Vaters - und kommt eher wie eine oberflächliche Variante des schwedischen Reißers "Thriller - A Cruel Picture" daher. Ohne jedoch nur annähernd den Härtegrad bzw. die düstere Stimmung des skandinavischen Vorbildes zu erreichen. Statt dessen begnügt sich Frost damit, ziemlich simpel gestrickte Verfolgungsjagden und staubige Explosionen abzunudeln. Immerhin könnte man in Erstgenanntem noch eine Inspirationsquelle zu Quentin Tarantinos "Death Proof" sehen...
Hinzu kommt, dass "Dixie Dynamite" ein sehr preiswert produziertes Filmchen ist. Das fehlende Budget zu kompensieren hat Frost in früheren Zeiten bisweilen gut hingekriegt - dieses Mal leider nicht! Das dünne Drehbuch hat mit viel inhaltlichem Leerlauf sowie eindimensionalen Charakteren zu kämpfen. Gelegentliche komödiantische Einlagen bleiben ohne Wirkung. Statt dessen dudelt permanent nervige Countrymusik im Hintergrund.
Nach all den negativen Aspekten könnte man meinen, mit "Dixie Dynamite" einen echten Rohkrepierer vorliegen zu haben. In der Tat ist der Film bestenfalls "anschaubar" geworden. Man hat nichts verpasst, wenn man es nicht kennt. Dieser Streifen zündet leider nicht! 4 von 10 Punkten.