Natürlich ist bei Filmen dieser Art von vorneherein sonnenklar, was passieren wird. Nach dem Prinzip „Was sich liebt, das neckt sich“, wird ein Geschlechterkrieg abgefackelt, bevor die beiden Protagonisten ihre Zuneigung zueinander erkennen dürfen. Vor dem obligatorischen Happyend, passiert dann der ebenso obligatorische Eklat, der beide kurzzeitig auseinander bringt, nur um die finale Versöhnung noch ein wenig dramatischer zu gestalten. Der Reiz von Screwballkomödien besteht dann auch weniger in einer mitreißenden Story, sondern in den kleinen Drehbuchideen und der Art und Weise, wie sie durch die Hauptdarsteller verkauft werden. Bei beiden Aspekten kann „Wie werde ich ihn los in 10 Tagen“ eindeutig punkten. Leider hinkt die Liebesgeschichte unter den zahlreichen Comedyelementen ein wenig hinterher, so dass ein heterogener Gesamteindruck zurückbleibt, unterm Strich aber gehobenes Mittelmaß geboten wird.
Die Zeitschriftenredakteurin Andie Anderson (Kate Hudson) sucht eine neue Story für ihre Klatschkolumne. Die beschließt mittels Selbstversuch, eine Beziehung durch typische Frauenfehler innerhalb von zehn Tagen zum Scheitern zu bringen. Als Opfer sucht sie sich mit dem beziehungsunfähigen Werbedesigner Ben Berry (Matthew McConaughey) ausgerechnet den Falschen aus. Um einen wichtigen Werbekunden zu gewinnen, muss er beweisen, dass er es innerhalb von zehn Tagen schafft, dass Herz einer Frau zu gewinnen. Allen Widrigkeiten zum Trotz verlieben sich die beiden schließlich doch ineinander.
Die reichlich unglaubwürdige Grundidee, wird zu Beginn des Films überraschend plausibel und schlüssig konstruiert. Richtig Fahrt nimmt er jedoch erst mit dem obligatorischen Geschlechterkrieg auf. Hier wird keine Situation ausgelassen, die einen als Partner an seiner Freundin nerven könnte. Sei es Spontanbesuche oder Anrufe bei der Arbeit, Störaktion bei Männerabenden oder Sportevents, putzige Babysprache, dämliche Kosenamen, spontane Zickenanfälle und Heulkrämpfe, Celine-Dion-Konzerte und Umgestaltung der eigenen Wohnung nach den Vorstellungen der Frau. Die daraus resultierenden Comedyszenen richten sich paradoxer eher an Männer, obwohl die Zielgruppe doch eher weiblich sein dürfte. Dem komödiantischen Talent von Kate Hudson ist es zu verdanken, dass ein Großteil der teilweise platten Witze zündet. Matthew McConaughey’s Rolle bleibt eher darauf beschränkt, die Peinlichkeiten seiner Kontrahentin ertragen zu müssen und ab und an seinen muskulösen Oberkörper ins Bild zu hängen. Trotzdem macht er das Beste aus seinem Part und kann mit typischen Frauenverführertricks auch ein paar Lacher abstauben. Beiden Hauptdarsteller merkt man ihre Spielfreude an, und auch der restliche Cast, ein Standardrepertoire von Screwball-Charakteren (die intriganten Neider, Freunde als amüsante Nebenfiguren, der unbarmherzige aber warmherzige Chef) ist recht sympathisch.
Leider wirkt bei den zahlreichen Comedyeinlagen, für die der Film eine exzellente Plattform bietet, die Liebesgeschichte arg bemüht. So muss ein reichlich unprickelnder erster Flirt reichen, damit sich Ben in Andie verliebt. Umgekehrt wird ein Familienbesuch bei Ben’s Eltern konstruiert, damit Andie ihre wahren Gefühle für Ben entdeckt. Die Gefühle zwischen beiden bleiben für den Zuschauer wenig greifbar unter diesem Eindruck wird auch das gesamte Finale in seiner Wirkung abgeschwächt.
Trotzdem tut das dem Unterhaltungswert dieser Komödie keinen Abbruch, die das Screwballthema in ein zeitgemäßes Gewand kleidet und mit zwei sympathischen Hauptdarstellern und zahlreichen gelungenen Comedyeinlagen aufwarten kann. Mich würde eine Fortsetzung interessieren, in der ein Mann eine Frau mit sämtlichen Männerfehlern in den Wahnsinn treibt.
Daran werde ich mich noch lange erinnern:
Wer hat das noch nicht erlebt: Andie Anderson legt sich mit einen 2-Meter-Kraftmenschen an und erwartet dann, dass Ben sie verteidigt.