"Hideaway" ist wieder so eine laue Koontz-Verfilmung, wie es schon so viele davon gibt.
Zwar wartet "Das Versteckspiel" mit einer ansehnlichen Besetzung auf, doch der Inhalt ist dermaßen abgeschmackt und langweilig-langgezogen, daß es schwer fällt, ein Dauergähnen zu unterdrücken.
Es klingt besser als es aussieht, wenn Jeff Goldblum einen Familienvati spielt, den ein Near-Dead-Experience im Beinahe-Jenseits mit einem telepathischen Draht zu einem ebenso geretteten Serienkiller ausstattet.
Ausgehend von einer atmosphärischen Selbstmordsequenz zu Beginn, gerät der Film zu einer Oase der Mittelmäßigkeit in der ewigen Wüste der Unterhaltungsmöglichkeiten. Goldblum ist einfach zu steif, um den Zuschauer als Betroffener zu kontakten, bleibt zu kühl. Allerdings ist das Skript auch nicht dazu angetan, ihm größere Möglichkeiten einzuräumen.
Der Zuschauer weiß halt schon viel eher als Goldblum selbst, wie hier der Hase läuft, während Jeffie über die Offensichtlichkeiten noch ewig lange nachgrübelt. Das kostet Zeit, ebenso wie seine dramaturgisch nervtötende Unfähigkeit mal fünfzehn Sekunden nachzudenken, ehe er im Angstrausch die nächste Hirnrissigkeit in den Augen seiner Mitmenschen begeht, die diese nur zu dem Schluß führt, daß da ein bis drei Räder bei ihm ab sind.
Christine Lahti (Chicago Hope) hat dann auch nur Standardszenen der öderen Sorte zu überstehen, während Alicia Silverstone herzhaft zu alt für ein derart naives Teenie-Blödchen ist und ihr Beinahe-Talent hier wieder mit Bravour vorführt.
Zäh in die Länge gezogen wird die Sache noch durch ewig lange Sequenzen, in der Jeff die Pfade des Killers verfolgt (wie im TV-Movie ausgewalzt), ein Detektiv sich auf die Fährte macht und dahingeschlachtet wird, sowie diverse überflüssige Szenen mit einer fehlbesetzten Rae Dawn Chong als Wahrsagerin (ohauerha). Wo die Regie mal Einfälle hätte walten lassen sollen, herrscht kreative Nullzone (z.B. interessantere Telepathieschnipsel, blitzartige Visionen).
Außerdem ist Jeremy Sistos Teenager-Killer kaum ein beeindruckender Gegner, dessen aufgesetzte Psycho-Coolness sich auch nur in so einem Schmalfilmdrehbuch wie diesem bei einem Blondchen wie Alicia verfangen kann.
Natürlich gibt's auch diverse Logiklöcher, wie z.B. nie ganz geklärt wird, was den Fast-Toten im Cyberspace-generierten Jenseits denn nun zugestoßen ist. Gibt es auch da das Gute und das Böse und hat es sie infiziert oder war es jeweils schon in ihnen oder wie oder was?
Darauf gibt auch der seltsame Showdown keine Antwort. Erst baut der Killer eine seltsame Skulptur (für alle Zuschauer: ein Schrottberg), in dem versteckt ein paar Leichen rumhängen, dann bricht aus seiner Brust das rotleuchtende computergenerierte Böse. Diese Simulation, die wie aus einem billigen Videospiel kopiert aussieht, bekommt natürlich noch den blauen Gegner, den Jeff unter dem Herzen trägt und der macht den bösen Roten alle. Und dann verwandelt es sich in die tote zweite Tochter, die uns das das Poltergeist-Ende macht. Was fehlt ist natürlich das Thelma-und-Louise-Ende und das Mega-Happy-End...
Wer also bis zu diesem schwachen bis albernen Höhepunkt durchhält, muß sich jedoch durch über 90 Filmminuten quälen, die ein biederer Handwerker offenbar angefertigt hat, mit wenig Inspiration und ohne gute Ideen. Das Ergebnis ist zwar nicht richtig schlecht, aber quälend öde. Wieder ein verschenkter Koontz, aber das kennen wir ja schon... (4/10)