Berlin: Die LKA-Kommissarin Sibylle Deininger und ihr Team ermitteln im Fall einer ermordeten Prostituierten, die in ihrer Wohnung über Stunden hinweg mit einem Messer übel zugerichtet und mit einem Fahrradschlauch erdrosselt wurde. Da der Mord Gemeinsamkeiten mit einer ähnlichen Tat von vor zehn Jahren aufweist, bei der das Opfer allerdings knapp überlebt hatte, holt sich Sibylle ihre Ex, die Psychologin Kara Bischoff, zu Hilfe, die sie bei der Befragung der traumatisierten Frau unterstützen soll. Als nach einem Einbruch in Karas Wohnung die besagte Zeugin ebenfalls ermordet wird, ist Sibylle überzeugt, dass der Killer sich wohl im Umfeld der Psychologin aufhalten muss. Schwer verdächtig erscheint da bald schon der Alkoholiker Stefan Grewe, der sich bei Kara in Behandlung befindet und von schlimmen Alpträumen geplagt wird, die irgendwie mit der aktuellen Mordserie in Zusammenhang zu stehen scheinen... Was da vom Inhalt her durchaus Psycho-Thriller-tauglich wäre, spult sich leider vor dem Zuschauer recht langweilig als fader Krimi in einer Inszenierung ab, die niemals über gängiges TV-Niveau herauskommt. Wie schade, denn immerhin wartet "Getrieben" auch mit zwei glaubwürdigen, starken Frauen-Figuren auf, die von Ulrike C. Tscharre und Petra Schmidt-Schaller auch ebenso überzeugend gespielt werden und denen man folglich einen besseren Film gewünscht hätte, um so richtig zu glänzen. Größeres Augenmerk wird da halt auf das Privatleben der Hauptfiguren gelegt, als die Mörder-Jagd ein wenig spannungsfördernd zu forcieren oder hier und da mal blutige Schock-Bilder einzuspielen, auch wenn ganz nach amerikanischem Vorbild gelegentlich mit dem einen oder anderen graphischen Make Up-Effekt kokettiert wird. Nun ja, im Grunde kennt man das alles ja schon, denn von der Geschichte her unterscheidet sich "Getrieben" nicht großartig von 'nem x-beliebigen anderen Fernsehfilmchen aus dieser Sparte... mal abgesehen von der hier geschilderten lesbischen mal-on-mal-off-Beziehung zwischen Psychologin und Polizistin, die ja echt sehr zeitgeistig daherkommt. Die psychologische Seite der Angelegenheit ist dagegen sehr viel weniger handfest geraten und wertet auch das seichte Whodunit?-Gesäusel nicht wirklich auf, das zudem in ein mal selten so schlapp erlebtes Finale mündet. Da hilft es dann auch nichts mehr, dass die Chose doch recht solide fürs ZDF produziert wurde. Also: Als Thriller ein Schuss in den Ofen, aber dafür als Beziehungs-Drama nicht gänzlich daneben. Na ja...
4/10