Geschrieben und gedreht von Marc Jean, der zwar in der Vergangenheit auch seinen Anteil an Weihnachtsfilmen für die Kabelsender hat, aber in den jüngsten Zeiten vermehrt für gemütliche Krimis und andere Mysteries zuständig war, hat auch diese Episode hier aus dem Hallmark Countdown to Christmas zumindest eine kleine Besonderheit. Wird doch diesmal zwar erneut das Schicksal einer jungen Frau kurz vor den Feiertagen und damit einhergehend mit Veränderungen in Augenschein genommen, also der Angriff eines Dramas, dass schließlich auch mithilfe eines Mannes gemeistert und zusätzlich die große Liebe gefunden wird. Handelt es sich bei der Beteiligten hier allerdings um eine Soldatin mit ordentlich Brustpanzer, die auch noch aus dem Einsatz zurückgekehrt ist und folglicherweise und diesmal auch 'berechtigt' Anpassungsschwierigkeiten in der Jetztzeit und der 'normalen' Gesellschaft und das verständlich gerade auch zum Fest der Emotionen hat; und neu in dieser Materie ist auch, dass der Einheimische den Ort verlassen und den umgekehrten Weg sonstiger Erzählungen gehen will:
Nach zwei Touren in Afghanistan entscheidet sich die dort bei einem Seach and Rescue - Team dienende Captain Grace Garland [ Eloise Mumford ], der Armee den Rücken und wieder in das Zivilleben zurückzukehren. Allerdings muss sie dabei auch ihren bereits als Welpen aufgezogenen und trainierten vierbeinigen K9 Partner "Christmas" zurücklassen, was ihr den Einstieg in die 'normale' Gesellschaft nicht gerade leichter macht, zumal sie das Tier auch zu Weihnachten bekommen (und entsprechend deswegen benannt) hat, und die Feiertage nun unmittelbar vor der Tür stehen. Auf der Fahrt zu einem in wenigen Wochen startenden Job in Cincinnati hat die junge Frau kurz vor Rivers Crossing einen leichten Autounfall, wobei ihr der Dorfrichter Joe Peterson [ Sean Faris ] mitsamt seiner Familie während der Reparatur hilft und sie vorübergehend auch in seinem Gästehaus aufnimmt, da a) sowieso Platz ist und b) sie sich auch blendend mit seiner Hündin "Justice" versteht. Allerdings taucht auch plötzlich seine Ex-Verlobte wieder auf und schmeißt sich an ihn ran.
Natürlich muss man sich hier nicht um den üblichen Zutaten dieser Sorte von Filmen Sorgen machen, bekommt man seine winterliche Dekoration mit dem weißen Schneekleid der Natur und überall aufgereihte Weihnachtskugel und anderes optisch hübsches Schnickschnack für die Augen und das wärmende Herz zu ziehen, und auch möglichst angenehm scheinende und adrett zurecht gemachte Darsteller jeweils beiderseitigen Geschlechts; nur der Hintergrund ist diesmal etwas ernsthafter und damit auch 'anspruchsvollerer' angelegt.
Erstaunlich ist dabei immer wieder, wie schnell diese "You can never ever have too much Christmas" - Filme des Senders starten, im fliegenden Sprint quasi, bei dem die Ziellinie scheinbar schon in wenigen Metern in Sicht ist und das Hauptstück bereits absolviert. Auch hier ist die Prämisse im Grunde nach 3min bereits erzählt und geklärt, das (sich selber gegenseitig und auch dem Zuschauer gegenüber sympathisch scheinende) Paar hat sich bereits gesehen und ist sonst auch niemanden dem Glück im Wege, wenn man die kleine Hündin "Justice" nicht als Störfaktor mitzählt. Die Gelegenheit ist auch günstig, liegt das Häuschen etwas abgeschieden der Stadt und ist bereits weithin sichtbar mit allerlei Deko aus dem Fundus und ansonsten natürlich aus guten amerikanischen Holz und so urgemütlich ausstaffiert. Außerdem liegt hier jetzt tatsächlich Schnee; vorher bei der Ankunft des Truppenfliegers nach dem Combat Duty in Washington und dem 'Auschecken' aus der Army war davon noch nichts zu sehen und wurde das Auto auch noch bei freien Straßen und eher wie im Herbst scheinend okkupiert.
Das 'Problem' selber ist natürlich der narrative Clou, dass die Zeit des Christmas hier für die weibliche Person mit dem Namen ihres zurückgelassenen Tieres und bis dato einzigen und treuesten Begleiters belegt ist, und deswegen nur bei allen Anderen etwas Positives auslöst, und bei Ihr eben nicht. (Ebenso wie ihre Sorge um den Hund und die Trauer höchstwahrscheinlich auch nur bei anderen Hundeliebhabern ähnliche bittersüße Gefühle auslösen wird und dem Rest der Zuschauer herzlich egal ist.) Umso mehr wird die junge Dame, die Marine A.D. nun umsorgt und gehegt und gepflegt, da passt es auch wunderbar, dass das halbe Städtchen aus der Familie des Galans besteht und gegenüber dem potenziellen Neuzugang in der Sippschaft bestens mit Rat und Tat aufgelegt ist. Der ganze Ort ein Honigkuchenpferd quasi, nicht bloß sonntags beim Kirchgang, sondern das ganze Jahr über und aus getreuen Christen und liebes- und herzensguten Mittelschichtlern mit anständigen Berufen und ebensolchen Benimm bestehend. Allerdings, Häme mal außen vor, ist die Geschichte hier über das persönliche Winter Wonderland Festival angesichts der Herkunft tatsächlich mal überzeugend angelegt, mit guten darstellerischen Leistungen und glaubwürdigen Verhaltensweisen der Beteiligten, sowie mit einem leicht ironischen Ton nur und auch bloß einem leichten dramaturgischen Schwerpunkt, perfekt ausbalanciert quasi geschrieben, umgesetzt und so als für den Moment perfekte Weihnachtsunterhaltung angelegt.