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Mit dem Erfolg des Films „der Hexenjäger“ von Michael Reeves wurde Produzent Adrian Hoven angeregt einen exploitativen Historien-Reißer zu drehen und erkannte damit ganz richtig damalige Kinotrends. Die positiven Resonanzen an den Kinokassen führten dazu das zu „Mark of the Devil“ noch ein weiterer Hexen-Exploiter folgen würde. Diesmal übernahm Hoven selbst die Regie, denn während der Dreharbeiten zum ersten Film gab es viele Differenzen mit Regisseur Michael Armstrong.

Selbstverständlich sind die Charaktere nicht glaubwürdig gestaltet sondern bedienen alle mehr oder weniger irgendein Klischee, das war zwar schon im ersten Teil so kommt aber hier noch viel mehr zum tragen. Hatte „Mark of The Devil“ noch einen gewissen seriösen Anstrich und hervorragende Produktionsumstände (bis auf die Querelen zwischen Hoven und Armstrong).

Da Hoven sich anscheinend nicht für die gelungene Mischung aus „richtigem“ und exploitativen Kino begeistern konnte, schraubt er hier den Sleaze-Pegel bis ganz nach oben. In den Folterszenen macht sich kaum eine Veränderung bemerkbar was die Härte betrifft, doch im Gegensatz zum Vorgänger gibt es mehr Vergewaltigungen und nackte Haut zu sehen.

Schauspielerisch müssen ebenfalls kleinere Brötchen gebacken werden und die meisten Darsteller agieren sehr hölzern, und obwohl zum Beispiel Reggie Nalder noch dabei ist wirken alle Beteiligten irgendwie unmotiviert. Anders als „Mark of The Devil“ ist dieser Film nur ein liebloser Schnellschuss um mit den gleichen Zutaten noch einen Publikumserfolg zu landen. Übrigens beendete Hoven nach „Hexen – Geschändet und zu Tode gequält“ seine Karriere als Produzent und beschränkte sich wieder auf die Schauspielerei.

Massenszenen oder aufwendige Aufnahmen finden sich gar nicht mehr in Hovens zweitem Hexen-Exploiter, vielmehr wirkt alles minimalistisch und ein paar Nummern kleiner. Natürlich haben die atmosphärischen Kulissen schon ihren Reiz, doch es lässt sich keine einzige positive Neuerung festmachen. Besonders deplaziert wirken die lächerlichen Szenen mit der Kräuterhexe und die Präsenz von Adrian Hovens Sohn Percy. Als kleiner blonder Junge hatte dieser schon eine nette wenn auch uncreditierte Nebenrolle; Hier ist der nervige Kleine allerdings dermaßen im Vordergrund das man es kaum glauben kann. Wie seine unbedarfte Darstellung zeigt hat Percy Hoven kein Talent als Schauspieler und nahm dementsprechend auch keine Karriere in diese Richtung auf. In der peinlichen TV-Show „Big Brother“ tauchte er dann knapp 30 Jahre später wieder auf nur um in neue Geflde der Peinlichkeit hinab zu tauchen.

Fazit: Eigentlich höchst überflüssiger, aber dennoch sehr unterhaltsamer Nachfolger des Kultfilms. Ein filmisches Relikt einer nie wiederkehrenden Zeit – Eine Zeit in der Schund wie dieser noch in Kinos lief und sich die Menschen trotzdem nicht auf offener Straße massakrierten.


04 / 10

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