Unzählige Unschuldige fielen der Hexenverfolgung im Mittelalter zum Opfer, dieser Film erzählt die angeblich wahren Begebenheiten von der Gräfin Elisabeth von und zu Salmenau aus dieser Zeit. Ihr Mann wird bei dem Versuch, eine unschuldige Frau vor der Wasserprobe im Eiswassser zu retten, vom berüchtigten Hexenjäger hinterrücks gemeuchelt. Die Gräfin versucht, diesen beim Hexenkommissar anzuklagen, stösst jedoch auf großen Widerstand, denn der Inquisition, getrieben von sexuellen und finanziellen Interessen, sind sowohl sie selbst als auch ihr kleiner Sohn ein Dorn im Auge. Schließlich wird sie, ebenso wie ihr gesamtes Umfeld, zum Ziel des unerbittlichen Hexenjägers. Mit der Grundstory hebt sich "Mark Of The Devil 2" damit kaum von anderen Inquisitionsfilmen wie "Der Hexenjäger" ab, wenngleich hier weniger auf die sonst übliche Dramatik mit einer Liebesgeschichte zwischen den Fronten aufgewartet wird. Im Grunde ist natürlich schnell klar, dass die Inquisitoren allesamt besessen von ihrer Mission sind und willkürlich handeln. Dabei scheut sich diese Fortsetzung von Adrian Hoven kaum vor diversen Gewaltexzessen, wie sie in der expliziten Weise damals wohl kaum üblich waren. Egal, ob eine Angeschuldigte über Holzrollen aufgerieben wird oder gleich das Köpfen vorgezogen wird, da es billiger ist, es vergehen kaum fünf Minuten, in denen nicht vergewaltigt, gefoltert oder gemordet wird. Moralisch lehnt man sich ebenfalls erstaunlich weit aus dem Fenster, wo der erste Teil deutlich zurückhaltender war. Hier kann schon einmal eine masochistische (lesbische) Nonne auftauchen, die sich lustvoll auspeitschen lässt oder die berühmte Stichprobe an der "Frucht des Teufels", also einem Kind, durchgeführt werden. Wer solch exploitativ ausgelegten Filmen nicht zugeneigt ist, wird die große Story vermissen, die sich mitnichten hinter dem Ganzen verbirgt. Dass sich die Gräfin mit ihren Protesten in Gefahr begibt ist sonnenklar und dass die christlichen Schergen keine Möglichkeit auslassen, ihre Boshaftigkeit und Hinterlist zu beweisen, verwundert auch kaum. Trotzdem steckt in diesem Kleinod einer der besseren Streifen dieses Subgenres, das mit guten Schauspielern und einer stimmigen Kostümfilmkulisse aufwarten kann. Erica Blanc z.B. machte nicht nur in diversen "Django"-Western eine gute Figur, sondern wirkt auch hier bestechend mit ihrer emanzipierten Art. Neben ihr wurden wenige Darsteller seitens der Schurken vom Vorgänger übernommen, während Ikone Udo Kier fehlt und auch Herbert Obernase Fux. Handwerklich solide gemacht gibt es kaum spektakuläre Trashentgleisungen oder psychedelisches, wenn man mal von einer Vergewaltigung absieht. Dort wurde der sabbernde Fettwanst in Aktion mit eben solch rhythmisch schwankender Kamera gedreht, dass man echt seekrank werden kann. Im Gesamteindruck wirkt "Mark of the Devil 2" etwas härter als der Vorgänger, nicht zuletzt wegen der besseren SFX, die sich sehen lassen können. Inhaltlich Grobes wie eine Nonnenschändung verblasst geradezu gegen eine wohl ungewollte Anti-Sleazeeinlage des alten Hexenjägers, dem man beim besteigen einer Treppe etwas unter den Rock schauen kann. Solche Strumphosen können ebenfalls Übelkeit hervorrufen.
Fazit: Erstaunlich grober Nachfolger des berüchtigten Inquisitionsfilms. Nicht immer mit dem nötigen Quentchen an Spannungsbogen, dafür umso brutaler. 6/10 Punkten