Review

Neben dem opulenten "Marquis de Sade: Justine" ist dieser Streifen hier eine weitere Kooperation Jess Franco´s mit Produzent Harry Alan Towers. Dieser hat den Spanier abermals mit einem beachtlichen Budget, sowie Christopher Lee auf der Besetzungsliste versorgt. Schaut man sich das Endresultat nun an, so ist kaum zu glauben, dass Werke wie "Vampyros Lesbos", "Jungfrau unter Kannibalen" oder "Die Nonnen von Clichy" vom gleichen Mann kamen: Franco und Towers setzten hier einmal mehr auf eindrucksvolle mittelalterliche Kulissen und Kostüme, viel gothische Atmosphäre, ja, sogar Massen- und Schlachtenszenen kommen hier vor. Und würde nicht tatsächlich der Name "Jess Franco" in den Opening Credits erwähnt werden, man würde wirklich kaum glauben, dass er diesen Film gedreht habe.
Leider ist "Der Hexentöter von Blackmoor" neben allem Bombast auch ein ziemlich zähes Werk. In der Ära wie "Die Folterkammer des Hexenjägers" oder "Hexen bis aufs Blut gequält" stinkt der Streifen in Punkto Sleaze und Härte eindeutig ab. Es gibt genau zwei Folterszenen, zwar recht blutig, andererseits jedoch auch kaum schockieren können, da vorwiegend nur das übliche Rumgepeitsche gezeigt wird. Noch niedriger ist Erotikpegel, oder besser ausgedrückt: Er ist gar nicht erst vorhanden..! Selten ging es in einem Franco-Streifen so züchtig zu wie in diesem hier. Foltern? Okay, aber lasst die Hosen am beim Spielen.
Gung Ho sagt: "Franco stellt Euch vor die Wahl: Lieber billig, sleazy und unterhaltsam? Oder teuer, opulent und bieder? Ich wüsste, wie ich mich entscheiden würde..."

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