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Die Reporterin Vivian interviewt für einen ihrer Artikel den Friedhofswärter Frederick, der ihr eine interessante Geschichte über seinen neuesten "Kunden", den Gangster Robert Downing zu erzählen weiß, der da demnächst bestattet wird. Besagter Downing sollte da für seinen Boss eine ominöse Reliquie sicherstellen, ist dabei jedoch unabsichtlich in ein Massaker geraten, das die beiden Auftragskiller Rick und Mortimer während einer Party unter einigen Mafia-Typen und ihren Freundinnen veranstaltet haben. Ach ja, und bei der Reliquie, um die es da geht, handelt es sich um das ewige Herz Belials, welches schon im mittelalterlichen England für einigen Trubel gesorgt hatte, denn der Inquisitor Davd Demmings ist damals über so viele Leichen wie möglich gegangen, um sich seine magischen Kräfte zu eigen zu machen... Während sein Versuch, mit dem vorhergehenden "Legion of the Dead" ein wenig im professionelleren (B-)Film-Business Fuß zu fassen, ja mal eher in jeder Beziehung in die Hose gegangen ist und sich als Schuss in den Ofen entpuppt hat, bewegt sich Olaf Ittenbach im Anschluss daran mit seinem "Beyond the Limits" doch wieder auf für ihn wesentlich angemesseneren Terrain... zwar im Hinsicht auf eine bessere Vermarktbarkeit wiederum auf Englisch gedreht, aber ohne echte Ambitionen und doch wesentlich amateurhafter und niveauloser. Der Titel ist dabei ganz schön unpassend gewählt, denn der Streifen tut da eigentlich nichts anderes, als einem permanent die Limitierungen seines Machers aufzuzeigen, der immer noch nicht in der Lage ist, seine (simplen) Geschichten straight durchzuerzählen... selbst dann nicht, wenn sie wie damals bei "The Burning Moon" nur halb so lang sind wie ein "gewöhnlicher" Film. Zu dem genannten 1992er-Episoden-Streifen geht "Beyond the Limits" übrigens als so eine Art hochgepimptes Pendant durch, denn während das Drumherum da etwas aufwendiger gestaltet wurde, hat sich im Kern doch nichts geändert: Ittenbach dreht immer noch keine "richtigen" Filme, er dreht Effekte-Showreels, bei denen das Drehbuch nur Mittel zum Zweck ist und die selbstgemachten Splatter-FX alles sind, worauf es ankommt. In den Details ist das hochnotpeinlich und wenn man sich ansieht, wie Ittenbach sich hier abmüht, ein pseudo-cooles Gangster-Getümmel in der ersten Geschichte zu inszenieren (was übrigens simultan inhaltsleer UND überkompliziert daherkommt und bei dem man keinen Schimmer hat, wer in dem veranstalteten Blutbad denn nun eigentlich wen weshalb kaltmacht... und es einem auch irgendwie scheissegal ist), könnte man vor lauter Fremdscham glatt im Boden versinken. Immerhin: Die zweite Episode rund um Ketzerei und Folter im Mittelalter ist schon eher sein Milieu, wird dann auch in erster Linie von den - zugegeben wieder mal beeindruckenden - Effekt-Einlagen bestritten und zum Schluss mit einer von Ittenbachs geliebten Höllen-Sequenzen abgeschlossen, die dieses Mal aber kurz und knapp gehalten ist und ganz schön trashig daherkommt. Nun ja, für harte Fans mag das alles ja noch ausreichen, doch die Abnutzungserscheinungen der Masche sind unübersehbar... und so unbestreitbar charmant wie zuvor noch "Premutos - Der gefallene Engel" oder das Erstlingswerk "Black Past" (mit hartem DIY-auf-VHS-Bonus!) ist "Beyond the Limits" nun wirklich nicht mehr. Ach ja, 'ne schwachsinnige Pointe innerhalb der Rahmen-Handlung gibt's noch gratis obendrauf, aber für die lohnt es sich auch nicht dranzubleiben...

3/10

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