Grandios! Einfach nur grandios! Manch einer mag den Film verurteilen, weil er eine dermaßen überzogene Splatterorgie darstellt und Gewalt in nie da gewesener Form geradezu zelebriert, aber dennoch weist dieser harte Ittenbach-Streifen eine Handlung vor. Gekonnt wird der Film in 2 große Hauptteile zerlegt. Zuerst die "Mafia-Story", dann die "Mittelalterstory". Beide Parts haben ihren eigenen Flair und werden von atmosphärischen Musikstücken begleitet. Die Schauspieler sind gut, die Dialoge zum Großteil derb und sadistisch. Beispiel: In der Mafiaszene muss einer der Gefesselten bis zu seinem Tod auf 3 hochzählen (er bettelte vorher den Killer an, dass er der nächste sein möchte, weil er es nicht länger ertragen kann, bei diesem Gemetzel präsent zu sein), bis dann der Killer "gnädig" den Kopf mit einer Schrotflinte wegpustet. Das Zimmer, in dem sich die Mafia-Story fast komplett abspielt gleicht einem Blutbad am Ende der "Prozedur": Blut, Fetzen, abgetrennte Gliedmaßen und Leichen, wohin das verwöhnte Splatterauge auch seine Blicke schweifen läßt. Hat man den ersten Schock überstanden, geht es weiter im Mittelalter, wo John Flint und seine Anhänger als Ketzer aufgespürt und nach Ittenbachtypischer Manier bestialischst niedergemetzelt werden (auch ein kleiner Junge wird nicht verschont). Teilweise kann sogar der härteste Splatterer kaum noch hinschauen, als John Flint später in der Folterkammer in Nahansicht sein Auge ausgestochen bekommt und die Hälfte seines Fußes abhackt wird. Geradezu sarkastisch wirkt es, als der Henker eine Frau mit der Axt um die Ecke bringt, ihm dabei Unmengen von Blut in die Augen spritzt und er sich dann noch dafür entschuldigt, dass er nichts mehr sehen kann. Wie kann Ittenbach auf solch kranke Ideen kommen? welche seelischen Abgründe tun sich da auf? ;-) Ittenbach scheint seine Ader auszuleben und hat nun scheinbar das nötige Kleingeld, um seine Träume umzusetzen, denn der Film ist qualitativ (Bild, Ton, Musik, Handlung, Schauspieler) in der oberen Liga der Splatterlandschaft anzusiedeln. Manche Kommentare hier kann ich deswegen auch nicht nachvollziehen, denn als "langweilig" kann man diesen Film gewiss nicht bezeichnen. Eher wohl als gekonntes Machwerk, das neue Maßstäbe im Bereich Gore setzt. Welcher auf dem Markt befindliche Splatterfilm kann sich nur ansatzweise mit den Beyond-The-Limits-Goreszenen messen? Mir wäre keiner bekannt! Man darf gespannt sein, was Ittenbach noch für Werke abliefert. Mit diesem Film hat er sich selbst die Meßlatte sehr hoch gesetzt. Es wird schwierig werden, gleichwertige Handlungsverläufe in einen neuen Film einzupassen. Auch wirft sich die berechtigte Frage auf, ob es noch im Bereich des Möglichen liegt, die Splatterszenen noch mehr auszuweiten, bzw. macht das überhaupt noch Sinn? Die Grenzen sind eigentlich schon jetzt weit überschritten.
Ich gebe eindeutig eine 10/10