Review

Wirr und wow, billig und willig


Als ob ein sympathischerer Uwe Boll und eine superlative Schlachtplatte ein Baby gezeugt hätten... „Beyond The Limits“ ist Olaf Ittenbach pur und vielleicht sein aufwändigster Film überhaupt. Zwei miteinander verknüpfte Episoden, eine modern-mafiöse und eine mittelalterliche Folterstory, über eine satanistische Reliquie, die über ein bizarres Ritual seinem Besitzer Unsterblichkeit (?) garnieren soll...

„Beyond The Limits“ ist ein Faszinosum. Einerseits wirklich nicht gut. Von Wannabe-John Woo-Kameraschwenks über massives Overacting an jeder Ecke oder das unnötig wirre Storytelling bis zum allgemein (um es freundlich auszudrücken) äußerst günstigen Look - das geht nicht einher mit meinen oder auch allgemeinen Maßstäben eines soliden bis gar guten Films. Und dennoch hat dieser filmische Fleischsalat seine Momente, in denen man die Augenbrauen hochzieht und den Daumen anerkennend hochsteckt, fast „Geil!“ rausbrüllen will. Auch ohne Heimatbonus. Meist wenn spektakulär Köpfe abgehackt oder menschliche Geschöpfe nach allen Regeln der Effektkunst gequält, auseinandergerupft, massakriert werden. Schade, dass Ittenbach (um es wieder defensiv und freundlich auszudrücken) nie wirklich großes Talent zum Filmemachen und Geschichtenerzählen hatte. In Sachen Gore und Gekröse und (passend zum Titel) Grenzüberschreitungen macht ihm (nicht nur hierzulande) kaum jemand etwas vor. Selbst wenn ich seine frühen Werke aus den 90s unerreicht und am authentischsten finde. „Beyond The Limits“ sieht man seine Misslänglichkeiten zu heftig an, um sie zu ignorieren, hat von seinen Highlights nur noch Spuren. 

Fazit: Olaf Ittenbachs professionellstes Projekt?! Ok, das heißt wenig. Und das Fleisch um den Gorekern drumrum ist ohne Frage zäh wie eine Schuhsohle, oft immer noch ziemlich dilettantisch, lächerlich, eher gewollt als gekonnt. Aber wenn es dann mal saftet, splattert und kracht - tja, dann ist das für Bluthunde wie uns schon ein ziemlich feuchtes Träumchen... obwohl selbst dann (auch in der Uncut-Version) nie allzu lange draufgehalten wird, weil man wohl weiß, dass die Effekte genauerer Betrachtung nicht standhalten. Für Fans fein. Der Rest kotzt. 

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