" Beyond the Limits " ist der erste Film, welchen ich nun von Regisseur Olaf Ittenbach gesehen habe. Der Film ist zwar menschenverachtend ohne Ende, aber trotzdem richtig gut. Wenn man denkt, dass Ittenbach hier kein großes Budget hatte und eigentlich ein absoluter Amateurfilmer ist. Außerdem legt er sich hier mächtig ins Zeug, denn er war am Drehbuch beteiligt, produziert, arbeitet an den F/X mit und noch am Screenplay. Regie führt er ja auch noch.
Dieser Film hat es zwar ins Kino geschafft, aber wieder nur in Bestimmte, also für das breite Publikum war der Film nicht zugänglich, ist aber vielleicht auch besser so, denn das ist bestimmt nicht Jedermanns Sache. Das " Beyond the Limits " noch nicht beschlagnahmt wurde, wundert mich schwer, aber ich glaube das kommt noch, denn bei uns ist ja sogar schon die stark gekürzte Fassung in indiziert.
In Ittenbachs Film geht es um ein Relikt welches den Leibhaftigen erwecken soll. Um dieses Relikt existieren zwei Stories. Diese zwei Geschichten erzählt Totengräber Frederick der jungen Reporterin Vivian, welche hier für ihre erste Story forscht. Doch am Ende des Films erlebt man da noch eine unvorhergesehene Überraschung welche ich nicht verraten will. Man hat sich da richtig was überlegt, die Story ist nicht schlecht, hat eigene Ideen, Überraschungen und einige Wendungen.
Story 1:
Hier geht es um den kleinen Mafioso Robert Downing, welcher versucht für seinen Boss, eine okkulte Reliquie zu beschaffen. Diese hofft er von einem Gangster zu bekommen, doch da Dieser gerade eine Party veranstaltet, prügelt er auf Downing ein. Kurz darauf betreten zwei völlig durchgeknallte Killer die Party, welche sich für den Tod eines Freundes beim Gastgeber und den Partygästen rächen wollen. Diese Beiden richten ein grausames Blutbad an. Robert kann fliehen, doch ihm droht bald ein anderes Schicksal.
Absolut deftig geht es hier zu, denn die beiden Killer fesseln die Partygäste und schlachten sie dann mit verschiedenen Werkzeugen grausam ab. Dabei muss man Ittenbach Eines lassen und zwar hat er tolle F/X zustande gebracht. Ultrablutig, doch Diese sehen nie billig aus. Doch diese Menschenverachtung ist schon ganz hart an der Grenze. Immerhin ist die Mafiosogeschichte recht solide und bringt ein paar unvorhergesehene Wendungen mit. Denn jeder betrügt hier Jeden, nur um an diese Reliquie zu kommen. Die Darsteller, alles No Names, reißen keine Bäume aus, machen ihre Sache aber recht ordentlich. Zumindest gibt es Niemanden der lächerlich wirkt.
Auch die Inszenierung ist wirklich gut, wobei es Ittenbach manchmal mit den Stilmitteln übertreibt, aber ansonsten ist die Kameraführung sehr konstant und ruhig.
Sogar der Score kann sich hören lassen.
Story 2:
Mittelalter 14. Jahrhundert, zur Zeit der Inquisition. Ein Burgherr will durch die Reliquie den Leibhaftigen wieder auferstehen lassen. Dadurch muss er Menschen opfern. Diese schleppt er unter Vorwand, dass sie Ketzer sind in sein Verließ und lässt sie von dem grausamen Henker Brewster abschlachten. Doch der junge Dennis kann das nicht mehr mitansehen. Vor allem als seine Freundin in das Verließ gebracht wird. Er beginnt nun einen Rachefeldzug gegen den Burgherren und seinen Henker zu führen.
Sogar hier hat Ittenbach eine wirklich tolle, sehr mittelalterliche Kulisse zustande gebracht. Die zweite Story gefällt mir persönlich etwas besser.
Es wird gezeigt wie grausam man doch im Namen der Kirche zur Zeit der Inquisition gemordet hat. Jeder der nur nach einem Ketzer aussah, wird hingerichtet. Nur so grausam wie Ittenbach das hier zeigt, war es natürlich nicht.
Es wird wieder gemetzelt ohne Ende. Gliedmaßen werden abgeschlagen, Köpfe gespalten, grausame Folterungen. Das Herz des Gorehounds wird hier höher schlagen, vor allem bei den wirklich professionel, aber handgemachten Goreeffekten. Nur die Schlachterei in der Kirche, da hätte man den sichtbaren Tod des Kindes weglassen sollen, das ist zu viel des Guten.
Richtig gelungen finde ich zum Schluss die Höllensequenz, erinnert etwas an " Hellraiser ".
Auch hier sind die Darsteller zwar unbekannt, aber glaubwürdig und auch die Inszenierung ist 1A und ohne jeglichen Stilmittel.
Fazit:
Nicht schlecht, was Regisseur Olaf Ittenbach hier auf die Leinwand zaubert. Er hat wirklich das Beste aus dem niedrigen Budget herausgeholt und inszeniert sehr professionel. Auch der Plot an sich ist solide und bietet einige Überraschungen. Goreeffekte in Massen sind vorhanden und wirklich ultrablutig, es gibt fast keine Tabus. Aber toll gemacht sind die Goreffekte, alles handgemacht ohne jemals billig zu wirken. Trotzdem ist die Gewalt teils sehr menschenverachtend. Die Kulissen sind stets gut in Szene gesetzt und auch der Score ist ordentlich. Hier ist immer etwas los, Langeweile hat hier keine Chance. Die Darsteller liegen alle im guten Durchschnittsbereich. Humor braucht man hier Keinen erwarten, außer vielleicht ein lustige Schimpfwortkombinationen.
Nach " Beyond the Limits " werde ich mir noch weitere Werke von Ittenbach ansehen.