Review

Die Journalistin Vivian (Kimberly Liebe) bittet den Friedhofswächter Frederick (Christopher Kriesa) ihr für eine neue Story etwas an Hintergrundinformationen über seinen Job im Umgang mit den Toten zu geben. Frederick erzählt Vivian zwei Geschichten: die erste handelt von dem Gangster Robert Downing (Daryl Jackson), der seinem Boss einen wertvollen antiken Schatz besorgen soll. Dazu sucht er den Gangster Jimmie Levinson (James Matthews-Pyecka) auf, in dessen Haus es bald zu einem furchtbaren Massaker kommt. Die zweite Geschichte spielt im Jahre 1452 und handelt von dem grausamen David Deming (David Creedon) , der mit Hilfe des ewigen Herzens das ewige Leben anstrebt. Er glaubt, sein ehemaliger Lehrer James Flyn (Hank Stone) kenne das Geheimnis des ewigen Lebens und lässt ihn foltern, um ihn zum Reden zu bringen. Aber Deming schreckt auch nicht davor zurück, Unschuldige aus der Bevölkerung töten zu lassen, bis sich ihm der junge Dennis (Darren Shahlavi) in den Weg stellt.

Ich habe immer gewusst, dass Ittenbach grosses Potential hat. Seine drei ersten Filme "Black Past", "The Burning Moon" und vorallem "Premutos- der gefallene Engel " sind wahre Fundgruben für Splatterfans. Trotz geringem Budget schaffte er es mit grandiosen Spezialeffekten aufzuwarten, leider konnten die Schauspieler in keinster Weise überzeugen und es gab in allen drei Filmen auch ziemliche Längen. Sein nächster Film "Riverplay" war schauspielerisch um einiges besser, der Splatteranteil wurde aber deutlich reduziert. Mit "Legion of the dead" schliesslich inszenierte Ittenbach seinen mit Abstand schwächsten Film. Trotz vieler gegenteiliger Meinungen halte ich "Beyond the Limits " für Ittenbach´s bisher besten Film. Irgendwie ist der Film ein best of seiner bisherigen Werke: gerade die zweite, im Mittelalter spielende Geschichte erinnert mich sehr stark an "Premutos", und die Struktur des Filmes (zwei geschichten werden in eine äussere Rahmenhandlung gepackt), kennen wir aus "The Burning Moon", wo Ittenbach selbst einen Junkie spielt, der seiner kleinen Schwester zwei Gute-Nacht-Geschichten erzählt. Sowohl in "The Burning Moon" als auch in "Beyond the Limits" wird zum Schluss eine Höllensequenz gezeigt. Was "Beyond the Limits" besser macht als seine Vorgänger, ist die Tatsache, dass hier alle Schauspieler sehr solide agieren (zumindest wenn man bedenkt, dass es sich um einen Splatterfilm handelt), manche Schauspieler ihre Sache sogar gut machen wie Simon Newby und Thomas Reitmeier als skuril-brutales Killerpärchen Mortimer und Rick. Neu hinzugekommen ist auch, dass Ittenbach viel mit der Kamera spielt: mal dreht sich die Kamera in bester "Matrix"-Manier volle 360° um die Schauspieler, mal gibt es schöne Kameraeinstellungen, z.B. wenn Mortimer am Fenster steht, die Arme ausbreitet und von sich gibt, er sei der geballte Zorn Gottes. Überhaupt hat mir die erste Geschichte um Robert Downing und die beiden Killer Mortimer und Rick (die übrigens ziemlich an "Mike Mendez` Killers" erinnert) besser gefallen die zweite Geschichte.

Natürlich muss in einem Ittenbach-Film auch über den Gore-Gehalt gesprochen werden. Dieser ist sehr hoch (nahezu so hoch wie in "Premutos"), und die Qualität der Effekte ist sogar noch etwas besser als in den alten Ittenbach-Filmen. Doch die Härte der Effekte ist bei weitem höher als in den alten Ittenbach-Streifen: Leute werden mit unwahrscheinlicher Brutalität verstümmelt und ermordet. Ein Beispiel: ein Ganster sitzt gefesselt und völlig hilflos auf einem Stuhl. Mortimer stülpt ihm eine Plastiktüte über den Kopf, so dass er nicht mehr atmen kann. Nun schiesst er dem Mann mehrfach in den Kopf, das blut spritzt hoch und Mortimer leckt es sich von seinen Lippen. So geht das die ganze Zeit, bei jeder Ermordung oder Folterung hat der Täter noch einen kessen Spruch auf den Lippen. Auch vor der Darstellung der Enthauptung eines kleinen Jungen schreckt Ittenbach nicht zurück. Obwohl die Szene nur kurz angedeutet wird, ist sie völlig fehl am Platze und hätte weggelassen werden sollen ! Meiner Meinung nach sind hier durachaus Tendenzen zur Gewaltverharmlosung vorhanden. Ich möchte nicht den Propheten spielen, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass der ungeschnittenen Fassung (ich sah die österreichische DVD vom Label "XT Video") eine Beschlagnahmung drohen könnte.

Ein zweiter Kritikpunkt (neben der allzu grossen Perversion bei den Morden) ist die Story, die sicherlich nicht viel hergibt. Zum Schluss werden zwar die beiden Geschichten mit der Rahmenhandlung verknüpft, so richtig überzeugend ist dies aber nicht gelungen. Der Schluss für sich allein ist schon sehr hollywood-untypisch und schön zynisch-makaber.

Fazit: Ittenbach hat schon einen wirklich sehr guten Splatterfilm geschaffen. Man mag sich gar nicht vorstellen , was für einen Granate entstehen würde, wenn ihm noch ein gutes Drehbuch zur Verfügung stünde. Einen Punkt Abzug in der Bewertung gibt es für die ausufernde Gewaltverharmlosung in dem Film - was zuviel ist, ist zuviel !

Details
Ähnliche Filme