Review

Uniprofessor Shiang Chin Fei [ Donnie Yen ] verliert während eines nächtlichen Grillfestes vier seiner Studentinnen an das plötzlich auftauchende Moon Monster [ Ken Lo ], der den Frauen erst die Kleidung vom Leib reist und sie dann in den Hals beisst. Von den Polizisten Hu [ Sibelle Hu ] und Chen [ Ben Lam ] als Verdächtiger Nummer Eins gesehen, kommt er trotzdem aus Mangel an Beweisen auf freien Fuss; allerdings nur durch Kaution seines Freundes Chau Yuan Fat [ Robert Mak ], der die geforderten 300.000 HK $ auch prompt in Kleingeld bezahlt.
Zusammen mit seiner Exfrau Shamen [ Chui Hei Man ], die nunmehr mit Chen verbandelt ist und der Bibliotheksdirektorin Chor [ Kathy Chow ] stösst Shiang auf den alten kambodschanischen Kult um das Moon Monster und die Goddess of Moon...

Zwischen seinen ganzen Girls with Guns Flicks wie Devil Hunters, Mission of Justice und Angel Terminators 2 warfen Regisseur Wong Jan Yeung und Teamkollege Chui Fat einen abstrusen Action – Fantasy – Horror – Sex Trash in die Waagschale; der ähnlich wie sein Vorbild The Seventh Curse zum Miniklassiker avanchierte und zumindest die befriedigte, die auf derartigen Hokum abfahren.
Ob das nun allzu viele sind liess sich nicht in Erfahrung bringen; der box office Erfolg trat mit knappen HK$ 2,5 Millionen jedenfalls nicht ein, der Siegeszug um die Welt auf Video ist dann auch viel wahrscheinlicher.

Die Reputation des Filmes kommt aber jedenfalls nicht über die Schauspieler wie Donnie Yen oder Ken Lo, sondern einfach über die Tatsache, dass der verlockende Titel neugierig macht und man sich auch in der Blütezeit des Cat 3 Genres befindet. In der sowieso alles konsumiert wurde, was mit diesem vermeintlichen Gütezeichen ausgestattet war.
Der Film ist nicht spannend, aber auf seine eigene schlechte Art recht kurzweilig und unterhaltsam, weil hier sämtliche vielversprechende Genres auf einmal anwesend sind; deswegen alles passieren kann und dieses Motto dann auch wirklich durchgezogen wird.
Da die Macher offensichtlich selbst gemerkt haben, dass sie zu wenig Ausgangsmaterial für einen richtigen Film zustande bringen, haben sie die Laufzeit automatisch knapp gehalten, mit viel Sex und Violence und Unsinn vollgeproft und den Rest einfach seinen Gang gehen lassen.

Das Ergebnis ist sicherlich nicht gut; zumindest dann nicht, wenn man normale Maßstäbe zu Rate zieht. Man sieht das wenige Budget in jeder Einstellung und auch abgesehen davon hatte man es augenscheinlich einig, es schnell hinter sich zu bringen und den Film rasch ins Kino zu hieven; da wurde nicht lange rumgeprobt, bis die Szene richtig sass. Aber man hat einige Dinge zu bieten, die das Ansehen leichter machen; und die, die Arthouse erwarten werden ja bereits durch den Titel - der sicherlich vor dem Skript da war - genügend vorgewarnt. Und spätestens beim Vorspann, der zu pinken Credits gehalten eine Zusammenfassung des kommenden Geschehens gibt, sollte man wissen, womit man in de folgenden 88min rechnen kann: Viel nacktem Fleisch, etwas abgehobenen Martial Arts und ein paar Effekte; die diesen Namen zwar eigentlich nicht verdienen, aber im Kontext des Filmes auch gar nicht besser hätten sein dürfen. Leuchtschwerter, grün gemalte, Funkensprühende Augen, ein paar täuschend echte Gedärme, viele Staubbomben sowie die Windmaschine gehören einfach in eine dermassen billige Produktion dazu.

Also ergötzt man sich an ein paar freigelegten Brüsten; anfangs und am Ende wird dazu noch öfters full frontal nudity eingeworfen. Der prominentere Cast bleibt aber angezogen; wer also noch auf Kathy Chow oder Pauline Yeung im Evakostüm wartet, kann die Hoffnung gleich begraben.
Dafür zieht Ken Lo blank; zumindest von hinten darf man ihn bewundern, wenn einem der Sinn danach steht. Schlimmer als seine sonstige Kostümierung ist es auch nicht; sein Moon Monster müsste wegen der Ausstaffierung als erstes wegen Modeverbrechen angezeigt werden: Er trägt gefleckte Jeans, die in schwarze Lederstiefel gepresst werden; dazu einen langen Mantel mit grossem Umschlag. Die Haare sind auch sichtlich angeklebt, aber dafür stammen sie von Afrikanern, Asiaten und Kaukasiern gleichzeitig ab; wenigstens etwas.
Und so selten scheint die Aufmachung damals gar nicht gewesen zu sein; Zeuge Shiang verprügelt nämlich noch einen lookalike auf offener Strasse.

Das Skript ist dann nicht ganz so einfallsreich wie die einzelnen Details und dürfte von der Masse auch kaum länger als ein Review darüber ausgefallen sein; ein lethargisches Katz – und – Mausspiel zwischen Polizei und ihrem einzigen Verdächtigen als Einleitung würde nicht mal das Grundgerüst für einen 45minüter ergeben. Im Bewusstsein dessen wird auch schnell Abstand von der realen Welt genommen, einige Personen einfach fallengelassen und die Geschichte schnurstracks nach Kambodscha verlegt.
Dort kann man dann die Gangart noch mehr dehnen und diverse andere Zutaten miteinpflügen; halt alles bringen, wonach einem der Sinn steht, ohne dass jemand nachhakt. Man weiss ja nicht einmal genau, ob dort die Fünf – Sterne – Hotels wirklich direkt neben der Grashütte stehen, wie es hier weissgemacht werden soll. Deswegen wird dort auch gleich mit einem Hochzeitsritual des Eingeborenenstammes High Wind Tribe neugestartet, in der der ehewillige Prinz Wolf die weniger begeisterte Prinzessin White [ Pauline Yeung ] nach Strich und Faden verprügeln soll. Aber bereits an der Aufgabe scheitert.

White ist dann auch diejenige, die sich den drei angereisten Recken Shiang, Chen und Chau anschliesst; in vereinter Kraft beseitigt man erst die weltliche Leibgarde des Moon Monsters, was dann endlich zur erhofften Gun Fu Einlage führt. Bei der Erstürmung deren Grundstückes wird das Kasperletheater seingelassen, zu Maschinengewehren, Pumpgun und Schwertern gegriffen und eine im Vergleich zu den Flugeinlagen bodenständige und gleich weitaus besser aussehende Actionsequenz abgeliefert; was man sich von Regisseur Wong schon viel eher und auch vermehrt erhofft hätte. Rasanz, Bodycount und knackiges hand – to – hand combat werden auch sonst geboten, allerdings muss man bei den Shootouts die vielen Lichtkränze in Regenbogenfarben statt richtigen Mündungsfeuer vertragen können; da haben die Linsen wohl jedesmal das Licht in seine Bestandteile zerlegt, was in der Masse schon sehr blumig aussieht. Und die Martial Arts Einlagen sind natürlich upgespeedet; auch das soll hier nicht stören. Ebensowenig wie einige Klöpse, wo ernsthaft „Fisch“ zum Krokodil gesagt oder ein Götzenbild mit Bart, aber weiblichem Oberkörper [?] geboten wird.

Derlei unfreiwillige Scherze sowie das allgemeine Tempo sorgen eben dafür, dass man sich mit heruntergeschraubten Ansprüchen hierbei sehr gut amüsieren kann; obwohl man mit der Besetzung vielleicht lieber etwas Richtiges, Konstruktives gesehen hätte.

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