Review

Hier sitz ich nun und schreibe ein Review über einen sehr umstrittenen Film. Es gibt viele Reviews, in denen der Film entweder verehrt oder verabscheut wird. Ich will mich auf keine dieser Seiten stellen. Ich versuche dieses Review so objektiv wie möglich zu gestalten.
Also erstmal zur Story: Ein Dokumentationstrupp begibt sich ins Gebiet des Amazonas, um zu beweisen, dass es wirklich Kannibalen gibt. Da sie nach einiger Zeit nicht zurückkehren, macht sich der Anthropologe, Professor Monroe, auf die Suche nach ihnen. Doch er muss feststellen, dass sie getötet wurden. Als er die Aufnahmen findet und nach New York zurückkehrt, erfährt er die schreckliche Wahrheit. Auf dem Material sieht man, wie das Filmteam alles nur erdenklich Unmenschliche tut, um ihr Filmmaterial "sensationeller" zu gestalten. Sie vergewaltigen eine Frau des Stammes und spießen diese dann auf, überfallen das Dorf und brennen es nieder. Die Eingeborenen wollen sich verständlicherweise an diesen Leuten rächen und bringen jedes Mitglied des Filmteams grausam um.
Der Film ist berüchtigt für seine blutigen und brutalen Szenen, die ich persönlich jedoch nicht sehr gut inszeniert fand. Die Szenen, die wirklich brutal sind und zugleich wirklich schockieren, sind die Tier-Snuff-Szenen. Man muss der italienischen Exploitation-Welle wirklich diese Greultaten nachtragen, denn man hätte hier wirklich auf andere Mittel wie zum Beispiel Puppen oder Ähnliches zurückgreifen können ohne Lebewesen vor laufender Kamera quälen und schlachten zu müssen (auch wenn sie angeblich nach dem Dreh verzehrt wurden). Laut Deodato wurden für die Ausweidung der Riesenschildkröte Hundewelpen benutzt, was auch keinen großen Unterschied macht (wenn man Deodato überhaupt glauben darf). Er wollte mit seinem Film angeblich darstellen, wer wirklich die "Primitiven" sind und die Grausamkeit von Reality-Shows und Ähnlichem bezichtigen, doch selbst greift er auf diese primitiven Mittel zurück und zeigt das, was er versucht anzuprangern. Also sehr glaubwürdig ist seine Absicht somit nicht. Dennoch ist dem Film einiges Gutes abzugewinnen. Die Musik ist hervorragend. Neben den teilweise wirklich guten Naturaufnahmen wird die Atmosphäre des Dschungels durch den gelungenen Soundtrack zum erstaunlichen Augenöffner. Selbst die Schauspieler bringen ihre Rolle überzeugend rüber, was keinesfalls eine Selbstverständlichkeit der italienischen Exploitationfilme ist. Die zweite Filmhälfte, welche hauptsächlich aus den verschollenen Filmmaterialien des Dokumentarteams besteht, greift Deodato auf einen alten Trick zurück. Er arbeitet extra mit Handkamera, um den Film realer wirken zu lassen. Zusätzlich baut er teilweise Unschärfe und Kratzer in das Bild ein. Dies lässt den Zuschauer näher am Geschehen sein und erhöht die Glaubwürdigkeit.
Fazit: Also für einen Splatter-Fan ist der Film auf jeden Fall sehenswert. Jedoch rate ich jedem, der einen schwachen Magen hat und eh nichts für solche Filme übrig hat, davon ab, den Film zu gucken. Außerdem rate ich jedem, der sich zum ersten mal auf einen Splatter-Film einlässt davon ab diesen Film zu sehen, da er nicht besonders viel Spannung enthält und durch die Snuff-Szenen wirft der Film vielleicht ein falsches Licht auf das Splatter-Genre. Leider haben so ziemlich alle Kannibalen-Filme Tier-Snuff auf dem Programm, was wirklich schade ist, da so der Spaß am Film verloren geht.
Trotz allem erhält der Film insgesamt eine Wertung von 5/10 Punkten.

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