Kid Potter, genannt Pot [ Pietro Martellanza ] raubt mit seinem Bruder Ray Potter [ Gordon Mitchell ] die Banken der Gegend aus und zieht dabei mit dem zwischendurch getroffenen Bandenchef Steve [ Xiro Papas ? ] und dem Sprengstoffexperten Jonathan zwei neue Teilnehmer an Land. Ihr nächster Plan gelingt auch, aber Steves Bande will den Anteil der anderen drei und legt sich auf die Lauer. Währenddessen wird Steve von der Gang von Lobo [ Lincoln Tate ] entführt...
Sein Name war Demofilo Fidani – aber er nannte sich Dennis Ford. Oder Miles Deem. Oder Sean O´Neal. Oder Slim Alone. Oder Dick Spitfire. Usw.
Wer derart inflationär sein Pseudonym wechselt, hat wahrscheinlich Dreck am Stecken; genützt hat das Versteckspiel jedenfalls nichts, die wahre Identität ist durch die Filme sichtbar. Deswegen hat sein Urheber auch diesen fuchtbar schlechten Ruf – wobei „Albert Pyun des Italowestern“ noch sehr schmeichelnd klingt - , aber ist auch nur den wenigen armen Seelen ein Begriff, die seine Werke auch begutachtet haben.
Viele dürften es dann nicht sein; aber es hat zumindest die erwischt, die alles anschauen, in denen Sporren vorkommen.
Man sieht dann hierbei auch gleich vom Fleck weg, dass nichts Gescheites draus wird. Zwei Männer reiten durch die Gegend und geben Dummfug von sich, sprechen von Regen und dem Gestank des anderen. Und dass sie eine Bank ausrauben wollen. Der Überfall selber ist auch mit Geschwafel kredenzt und ansonsten ziemlich lustlos vollzogen. Pot – übrigens ein furchtbarer Schauspieler - pennt fast ein, soll wohl cool wirken. Eine lahme anschliessende Verfolgung später lässt er sich noch mehr als absichtlich aus dem Sattel schiessen und ins Gefängnis verfrachten, um dort nach einem Pokerspiel wieder auszubrechen ? Sinn ?
Sucht woanders.
Hierbei ist die Story genauso dünn wie immer und im Vergleich dazu die Laufzeit viel zu lang. Auf die nötige Ausdehnung wird auch nur gekommen, indem man den Szenen jedesmal einen übermässig langen Aufbau gestattet und am Ende nicht schneidet, sondern weiterlaufen lässt. Auch wenn eben nichts passiert, sich Nichts auf der Leinwand ändert und man schon längst die „Cut“ – Rufe im Ohr hat.
Bei der Methode der Dehnung und Leere kann es eben passieren, dass man geschlagene drei Minuten einer kleinen Fiesta beiwohnen darf, die Purzelbäume einer Mexikanerin nicht mehr sehen kann und eigentlich längst kapiert hätte, an welchem Ort man sich jetzt befindet.
Ähnlich lange dauern auch jedesmal die Schlägereien, die wohl als Actionmittel eingesetzt werden soll, aber sich so elendig ziehen, dass nicht nur die Akteure dabei müde werden. Nichts gegen one – take – battles, aber wenn die Darsteller schon von Beginn weg erschöpft wie Zombies dabei aussehen und sich die Bewegungen so langsam und vorhersehbar wie in einem Van Damme vollziehen, sollte man sich etwas anderes zur Steigerung einfallen lassen.
Schwung durch Action rettet die heillose Story also nicht.
Umso auffälliger ist das wacklige Skript, in dem schon mal eine dritte Partei aus dem Hut gezaubert werden muss, um ein erneutes Kapitel aufzuschlagen. Die Handlungen aller Beteiligter werden meistens nicht erklärt, manchmal flüstert ein Vögelchen einem was ins Ohr, dann kann es weitergehen.
Pot hat zwischendurch aus heiterem Himmel eine Bande; es könnte auch die von Steve sein, aber die wollten ihn ja vorher umlegen. Des Rätsel Lösung ? Keine Ahnung.
Der junge mexikanische Kellner arbeitet entweder in mehreren Städtchen im Umkreis, oder die Location hat sich binnen einiger Minuten von Geisterstadt zu florierendem Ort entwickelt.
Die beiden Brüder trennen sich andauernd grundlos; sowieso hat Mitchell nur die gleiche Funktion wie sein lookalike Tim Thomerson bei Pyun; nämlich keine, ausser sich Erschiessen lassen.
Dafür outet sich Steve als Memme, da er schon vorsorglich zu Brüllen anfängt wie am Spiess, obwohl beim Foltern die Zigarre sein Gesicht sichtbar überhaupt nicht erreicht.
Zugegeben: Irgendwie schafft man die 85min doch noch, und die Location der Hazienda für einen Shootout hat sogar etwas, aber das sind auch die einzigen positiven Aspekte.
Am Ende darf Pot – der übrigens nie Halleluja genannt wird - doch noch ein ausgiebiges Bad nehmen und dabei dem Publikum lange seinen weissen Hintern ins Gesicht halten; eine bessere Metapher als Fazit gibts nicht.