"Es lebe der Tod" Ein echtes Highlight in der ohnehin outstanding "Nachtschicht" - Reihe, die sich in allen Belangen so wohltuend abhebt aus den inflationär produzierten Krimiserien der öffentlich Rechtlichen, die oft so austauschbar und fad daherkommen.
Zur Story.
Der Möbelhaus - Mogul Johnny de Groot besucht regelmäßig die fesche Zora im "Sexhaus" und verspricht ihr das Blaue vom Himmel. Da Johnny es aber schwer an der Pumpe hat, wird sein aktuelles Nümmerchen zum Einstieg in ein schier irrwitziges Abenteuer. Er erleidet beim Pömpeln eine Herzattacke, welche sich zwar als massiv, aber nicht tödlich herausstellt.
Die beiden Puffbesitzer Angelo und Claude (grandios, Frederik Lau und Murathan Muslu ) wollen den vermeintlich Verblichenen nun im Wald entsorgen, damit die Polizei nicht anfängt herum zu stochern, im halblegalen Knattertempel. Als sie grade dabei sind das Loch für Johnny zu buddeln, was nicht unbemerkt bleibt, steht jener unerwartet auf und geht pullern. Blöde Idee.
Anita, Johnny's Angetraute (Natalia Wörner) bekommt zwischenzeitlich Besuch von zwei "Inkassounternehmern" die gern die geliehene Kohle von Johnny zurück haben wollen.
Als sich herausstellt, das Johnny noch viel mehr Knete in einem Schließfach gebunkert hat, beginnt ein launiges Katz und Maus Spiel, das dann natürlich auch Kommissar Erichsen und sein Team auf den Plan ruft.
Neben dem cleveren Drehbuch, welches auch sehr wohldosiert auf Humor der schlauen, unaufdringlichen Sorte setzt, und dabei einige wirklich nette Plottwists bereithält, sind es vor allem die Akteure, die diese "Nachtschicht" zu einem echten Hit machen. Das Zusammenspiel zwischen dem analytisch denkenden Angelo und dem sichtlich verpeilten Claude sind eine wahre Freude. Natalia Wörner gibt die Ex - Hure und schwer enttäuschte Gattin von Johnny mit Hingabe. Und Armin Rohde ist ohnehin IMMER eine Bank. Seine Oneliner sind mit einer Coolness vorgetragen, die eines frühen "John McClane" würdig sind.
Der übrige Cast agiert solide, hat aber vor allem gegen die Performance von Angelo und Claude einen schweren Stand.
In Summe ist "Es lebe der Tod" ein überaus kurzweiliges Vergnügen der Art, wie man es sich im Krimi Einerlei im deutschen TV viel öfter wünscht. Vom Unterhaltungswert ähnlich der ersten "Ulmen / Tschirner" Tatorte. In jedem Fall aber absolut sehenswert.
8 Punkte, Tendenz zu 9.