"Es ist nicht romantisch, istesnicht?!"
"Natalie, Liebe ist nur ein Märchen, es gibt kein Happy-End!"..desillusioniert die vom Leben gebeutelte Mutter die kleine adipöse Natalie, die sich gerade Pretty Woman reinzieht.
25 Jahre später rollt sich die inzwischen sehr adipöse Natalie morgens aus ihrem Hochbett, stoppt auf der Straße mal eben einen dahinrollenden Essenswagen mit ihrem Körper " Wow, du bist besser als jeder Betonmischer!", wird in der Firma, wo sie als Architektin arbeitet, von absolut allen ausgenutzt. In der U-Bahn wird sie beraubt, setzt sich zur Wehr, kann den Räuber zu Boden schlagen und knallt im Wegrennen gegen eine Metallsäule.
Sie erwacht in einer übertrieben geschönten Parallelwelt, ihre Wohnung ist riesig und aufgeräumt!, ein Milliardärssöhnchen namens Blake (Liam Hemsworth) ist hingerissen von ihr, New York riecht nach Lavendel statt nach Abfall. Schimpfwörter wie FU.. werden dezent irgendwie ausgepiept, Sex gibts überhaupt nicht. Ihr Arbeitskollege Josh (Adam Devine) rettet einer Yoga-Botschafterin namens Isabella (Priyanka Chopra) das Leben, die zwei wollen heiraten. Nachdem Josh Nats heimlicher Schwarm ist, versucht sie nun alles, diese Ehe zu verhindern, weil sie glaubt, dass sie dadurch wieder in ihre alte Welt zurückkommt.
Dieser Film ist eine Rom-Com, die eine Rom-Com parodiert. Und das funktioniert. Rebel Wilson als Nat darf so richtig in die Vollen greifen. Dass sie außerdem Singen und Tanzen kann, hat die 39-jährige Australierin schon mehrmals in Pitch Perfekt 1-3 bewiesen. Sie ist durch ihr Aussehen nun mal auf die witzige Dicke festgelegt, das blonde Gegenstück zur brünetten Melissa McCarthy.
Leider hat die deutsche Synchro Blake (Liams Hemsworth) einen grauenhaften wienerischen Dialekt vepaßt. Sollte wohl extra witzig rüberkommen, geht aber sowas von in die Hose. Der Sprecher fällt dabei dauernd aus dem Slang heraus ins Hochdeutsche und betont so ziemlich alles falsch, auch eine Parodie für sich. Mit der Leistung kann man nicht mal auf der nächsten Firmenweihnachtsfeier reüssieren.
Davon abgesehen ist der Film eine herrliche launemachende Kömödie.
6 von 10, Abzug wegen der Synchro.