Die Lehrerin Marie (Carolin Ducey) ist mit ihrem Freund unzufrieden und stürzt sich in zahlreiche Affären u.a. mit ihrem Schuldirektor. Damit ist schon alles zu "Romance" gesagt, der bei seiner Erscheinung einen handfesten Skandal auslöste. Die Kritiker warfen Regisseurin Catherine Breillat Pornographie vor und ganz ehrlich: Davon will ich den Film nicht freisprechen. Was hier teilweise zu sehen ist, ist schon recht ungewöhnlich für einen nicht-indizierten Film, der zudem noch ungekürzt im Free TV laufen darf. Erigierte Penisse gibt es gleich mehrfach zu sehen, dazu Geschlechtsakt und Oral-Sex in Nahaufnahme. Zum Schluss wird noch einer draufgesetzt, als man eine Geburt in Nahaufnahme "bewundern" darf, was bei mir fast Brechreiz ausgelöst hat.
Was zwischen den Passagen passiert, in denen sich Marie "die Möse stopfen lässt", wie sie selber sagt, ist nicht der Rede wert. Die Hauptdarstellerin wirft mit intellektuellen Phrasen um sich, die vor Anzüglichkeiten nur so strotzen. Optisch ist der Film sehr anspruchsvoll und aussagekräftig (Haus von Marie ist eintönig, ergo tristes Leben), ist mir aber egal, denn das war schließlich "Eyes Wide Shut" auch, doch auch dieser war langweilig ohne Ende. Vergleiche zum Kubrick-Werk drängen sich irgendwie auf, schon der Inhalt ist ähnlich und "Eyes Wide Shut" hat ebenfalls einen Skandal ausgelöst. Nur geht "Romance" in den Details halt noch ein ganzes Stück weiter, ist aber insgesamt meiner Meinung nach nichts anderes als ein weiteres stinklangweiliges Erotikdrama, das nur Leute richtig begeistern könnte, die ausschließlich die künstlerische Aspekte eines Films bewerten.