Was macht man, wenn man einen eher drögen Film über das Seelen- und Liebesleben einer Grundschullehrerin drehen will oder schon fabriziert hat. Entweder man akzeptiert, dass dieser pseudo-intellektuelle Film vor einem winzigen Publikum auf ARTE läuft. Oder aber man macht aus dieser Situation das Beste und provoziert einen gewinnträchtigen Skandal.
So wurde mit dem unglaublich langweiligen Film „Romance“ verfahren. Da ihn niemand hätte sehen wollen, wurde er mit pornographischen Szenen „gewürzt“ und siehe da, plötzlich wird der Film zur Kenntnis genommen. Vielleicht klappt es ja heute immer noch, dass verkappte Freunde der Pornographie trotz scheinbarer Liberalisierung gerne einen intellektuellen Vorwand brauchen, ihren Gelüsten mit gutem Gewissen zu frönen. Für mich ist diese Methodik unerträglich. Wenn es dem Film an sich hilft, die Grenze zur Pornographie zu überschreiten (mir fällt nur bedingt „Caligula“ ein; alle anderen Fälle wie „Ken Park“ oder „Baise Moi“ sind genauso unpassend wie „Romance“ ), dann von mir aus. Aber nur um zu „schockieren“ (wobei das unglaublich verlogen ist, Pornographie soll ja wohl erregen) sollte diese Grenze nicht überschritten werden. Aus meiner Sicht sollten sich ernsthafte Filme nicht zu Pornos entwickeln, sondern man könnte es ja mal andersrum probieren. Was wäre denn so schlimm daran, wenn Pornos Handlung bekämen? Dann könnten die verkappten Freunde des Genres ebenfalls mit einem besseren Gefühl in die hintere Ecke der Videothek gehen und würden das hohle Geschwätz von „Provokation“ und „Skandal“ endlich entkräften.
„Romance“ unterscheidet sich gravierend von den schon genannten Filmen „Ken Park“ und „Baise Moi“. Während man von diesen beiden Filmen noch einen inhaltlich relevanten Restfilm diagnostizieren kann, bleibt von „Romance“ gar nichts über. Das soll nicht heißen, dass der Film mit Sexszenen nur so gespickt wäre. Das ist er nicht. Er ist nur schlicht sterbenslangweilig. Für mich ein klarer Fall für die Tonne. 1 von 10 Punkten.