Review

Catherine Breillat bricht Tabu´s. Und das ist gut so!
Es ist in der heutigen Zeit in der in jedem durchschnittlichen Krimi, Western oder Horrorfilm Blut bis zum Abwinken fliesst, Gedärme platzen oder Köpfe zerschossen werden - kurz: Gewalt öffentlich und auf der Leinwand meist ideologisch unkritisiert zelebriert wird - kaum einzusehen das das Thema Sexualität in all seinen Schattierungen immernoch tabuisiert wird.
Da wird zwar heutzutage meist nicht mehr schamhaft mit der Kamera zur Seite geschaut, aber noch immer wird der Sex im Kino meist als etwas sauberes, reines und emotionsloses dargestellt das den Körper des Menschen eher am Rande zu berühren scheint als wirklich zu betreffen. Diese Tabu bricht Catherine Breillat. Sicher nicht als Erste und sicher auch nicht in seiner Substanz wirklich befriedigend aber doch ein Weg in die Richtung eines modernen Kinos .....
Der Film besticht durch eine wunderschöne Hauptdarstellerin (die auch gut schauspielern kann), durch schönes und professionelles Ambiente, allgemein lobenswert gute Schauspielerleistungen (ein Privilleg der meisten französischen Dramen) und auch durch formal gute Kameraführung und guten Schnitt.
Allerdings bleibt die Motivation der Hauptperson in ihren Handlungen (zumindest mir) unverständlich. Der Plot wirkt konstruiert und verkopft und die Dialoge häufig seltsam leblos (wer das auf der deutschen DVD befindliche Interview mit Madame Breillat sich anschaut bekommt einen Eindruck davon warum das so ist: Die Frau ist einfach, so scheints, ein reiner Kopfmensch.)
So bleibt ein durchschnittlicher Film, mit eingestreuten gut gemachten Hardcoreszenen (die allerdings für die Anhänger dieses Genres sicher zu harmlos sind), der aber aufgrund des unglaubwürdigen und verkopften Plots letztlich doch nicht zu überzeugen weiss.

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