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Anfang der 1960er Jahre: der junge Dick Cheney (Christian Bale) ist von der Uni geflogen und schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch. Als ihn seine Frau Lynne (Amy Adams) nach einer durchzechten Nacht wieder mal aus dem Polizeigewahrsam abholen muss, stellt sie Dick vor die Wahl: Entweder sie verlässt ihn oder er macht endlich Karriere. Es folgt eine beispiellose politische Laufbahn, die den skrupellosen Cheney bis ins Amt des Außenministers unter George W. Bush (Sam Rockwell) führt…
Wie schon im ebenfalls sehenswerten „The Big Short“ (2015), wo er den Zusammenbruch des US-amerikanischen Immobilien-/Kreditmarktes in eine launige story verpackt, garniert Regisseur und Drehbuchautor Adam McKay (geb. 1968 in Philadelphia „Die etwas anderen Cops“ 2010) auch seinen historischen Rückblick auf das Wirken eines Teufels im Politikergewand mit kleinen Erklärungen, diesmal ausgesprochen von einem Familienvater, Industriearbeiter und Soldaten, der eine ganz besondere Beziehung zu Cheney hat, wie sich zeigen wird. Christian Bale, der gerade noch in „Hostiles“ (2017) einen ausgemergelten Nordstaatler gespielt hat, zeigt sich in der Titelrolle wieder als method actor von gesegneter Begabung, was mit dem Golden Globe 2019 belohnt wird. Beeindruckend auch Steve Carell als Donald Rumsfeld, für Lacher sorgt Sam Rockwell als tumber George W. Bush, der zu Cheneys Marionette wird. Adam McKay ist ein zweiter, erhellender, wie beeindruckender Rückblick auf die jüngere amerikanische Geschichte gelungen, etwa wie Michael Moore, nur mit Handlung. (9/10)

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