Mariannengraben, der tiefste Punkt der Erde bzw. des Meeresbodens. Eine Bohrstation mit über 300 Personen in 10 km Tiefe baut Bodenschätze in einer extrem lebensfeindlichen, dunklen Umgebung ab. Nach einem vermeintlichen Seebeben wird die Station massiv beschädigt und nur eine Handvoll Überlebender (darunter Norah, Kristen Stewart, und Commander Lucien, Vincent Cassel) können sich in eine Kommandobrücke retten, müssen diese aber sehr bald verlassen, weil sie kaputtzugehen droht. So macht sich der Haufen auf den ungewissen Weg zu einer anderen, offensichtlich weniger beschädigten Nachbarstation. Allerdings scheint es kein Seebeben gewesen zu sein, sondern etwas viel Unheimlicheres…
Okay, der Fahrstuhl-Pitch für William Eubanks Film lautete vermutlich „Stellt euch ‚Alien‘ am Meeresboden vor!“. Und es ist klar, dass es viele Parallelen gibt, z.B. die weibliche Heldin, Norah, die auch von der Physiognomie Sigourney Weaver ähnelt. Eubanks Film schafft es allerdings nicht, die klaustrophobische Bedrohung so perfekt wie Ridley Scotts Film einzufangen. Was er aber schafft, ist es, mich sehr gut zu unterhalten. Und im Gegensatz zu „Alien“ steigt der Film direkt ein, d.h. die Charaktere werden nicht wirklich eingeführt…und dennoch fiebert man mit. Und die Soundeffekte des Films sind sehr irritierend und wuchtig und besonders in den Anfangsszenen wirklich beklemmend.
Und ich spoilere auch nicht, wenn ich sage, es ist ein Creaturefilm (klar, siehe Alien-Analogie), mit denen ich oft eher Probleme habe, weil ich die Kreaturen etwas lächerlich finde. Hier ist die Kreatur eher selten zu sehen (und wenn, dann im Dunkeln) und das ganze Ausmaß dieses Wesens ist schon unheimlich. Und ich ertappte mich oft dabei, wie ich zu mir während des Films sagte: puh, wer weiß, was es da unten wirklich für Viecher gibt, so in 10 Kilometer Tiefe…
Die Vorstellung, dass dies auf der Erde spielt, erhöht durchaus bei mir den Gruselfaktor!
Somit ist „Underwater“ sicherlich kein Meisterwerk, aber solider, spannender, gut gespielter Creature-Horror mit viel Klaustrophobie. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. 7,5/10.