Nach dem Absturz einer Raumsonde in der Nähe eines Wüsten-Kaffs in New Mexico sterben sämtliche Einwohner des Städtchens... abgesehen von einem Baby und einem alten Säufer. Da die Regierung für derartige Zwischenfälle vorgesorgt hat, wird ein schnell zusammengestelltes Team von Wissenschaftlern in ein geheimes, unterirdisches Labor verfrachtet, wo man dem merkwürdigen Erreger aus dem Weltall auf die Schliche kommen soll, bevor er sich unkontrolliert ausbreitet und potentiell die ganze Menschheit gefährdet. Es gab mal eine Zeit, lange vor "Jurassic Park", "Congo" und "Sphere", da war der Name Michael Crichton in den Credits eines Films noch sowas wie ein Garant für intelligente Science-Fiction-Unterhaltung, sei es nun als Regisseur ("Westworld", "Coma") oder als Schreiberling diverser Romane, die da ab den 70ern für die große Leinwand adaptiert wurden. Unter der Regie von Robert Wise profitiert "Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All" vom wissenschaftlichen Background des Autors, der auf unaufgeregte, fast dokumentarische und immerzu plausible Art und Weise ein nur allzu denkbares Schreckens-Szenario vor dem Zuschauer ausbreitet, das wirklich fast ohne jedwede Action auskommt, aber dennoch konstant für Spannung sorgt... ein Großteil der Laufzeit beschränkt sich auf Szenen, in denen dem Publikum die Funktionsweisen der Anlage erklärt werden oder die Forscher auf Bildschirme starren. Langweilig ist das alles dennoch nie, ganz im Gegensatz zu Wise' totalen Gähnern "Star Trek: Der Film" und "Audrey Rose - Das Mädchen aus dem Jenseits", ein Beleg dafür, dass man als Filmemacher mal solche und solche Tage hat. Sieht man sich "Andromeda - Tödlicher Staub aus dem All" neben dem ähnlich "trockenen" "Phase IV" als 70er-Jahre-Vertreter seiner Sparte heutzutage an, könnte man fast ein bisschen wehmütig werden, da sich das Science-Fiction-Genre made in Hollywood aktuell auf breiter Ebene ja nur in bombastischen Weltuntergangs-Spektakeln à la Emmerich und Bay zu ergehen scheint, deren Tiefenwirkung ja irgendwie gleich null ist... allenfalls Soderberghs 2011er "Contagion" mag einem da als Bruder im Geiste jüngeren Datums noch in den Sinn kommen.
8/10