„The Andromeda Strain“ ist einer jener Science Fiction Klassiker die trotz ihres stolzen Alters und technischer Weiterentwicklung nichts an Aktualität verloren haben. Im Gegenteil, die Problematik einer weltweiten Verseuchung, sei sie nun biologisch oder chemisch, besteht nach wie vor. Wie spannend und beklemmend diese Situation umgesetzt werden kann beweist Regievirtuose Robert Wise eindrucksvoll, der den brisante Stoff basierend auf einem Buch des Bestseller Autors Michael Crichton (Jurassic Park) verfilmte.
Nahe eines Dorfes in der Wüste von New Mexiko stürzt eine amerikanische Sonde ab. Als sich ein Bergungsteam aufmacht finden sie nur Leichen, schon kurz darauf reist der Kontakt zur Basis ab. Erst ein spezielles Rettungsteam in Schutzanzügen kann sich ein Bild vom Ausmaß der Katastrophe machen: alle Bewohner wurden auf merkwürdige Weise dahingerafft, nur ein Säugling und ein alter Mann haben scheinbar unbeschadet überlebt.
Die Sonde wird in ein spezielles strenggeheimes Forschungslabor mit höchster Sicherheitsstufe gebracht. Die Anlage ist ein hochmoderner unterirdischer Forschungskomplex der speziell für die Abwehr biologischer Waffen konzipiert wurde. Eine Gruppe ausgesuchter Wissenschaftler bekommt den Auftrag die Sonde und Überlebende zu untersuchen und den möglichen Fremdorganismus zu isolieren. Die Zeit läuft den Forschern davon den der Organismus ist äußerst resistent und droht die gesamte Menschheit auszurotten…
1971 lag die Landung auf dem Mond gerade mal 2 Jahre zurück, für die Amerikaner war die bemannte Raumfahrt aber schon fast Routine. Das die Gefahr aus dem All schleichend und unsichtbar auf die Menschen einwirken könnte, zieht bis dahin keiner in Betracht. Kein Wunder also das dieser Film damals beunruhigte, war doch der Weltraum immer noch etwas Fremdes und Unbekanntes. Das der Film aber näher an der Realität liegt, als es auf den ersten Blick den Anschein macht wird schnell klar. Die Bedrohung vor biologischen Kampfstoffen oder mutierten Vieren ist auch heute allgegenwärtig und immer wieder Thema.
Wie machtlos der Mensch dem gegenübersteht zeigt „Andromeda“ eindrucksvoll. Der Film ist spannend von der ersten bis zur letzten Minute. Zu Beginn noch mysteriös, nimmt er im Verlauf immer mehr an Tempo zu, je höher die Bedrohungslage steigt. Besonders packend ist der Showdown, bei dem man förmlich die Luft anhalten muß. Die Atmosphäre ist sehr dicht, man spürt regelrecht unter welchem Druck die Wissenschaftler arbeiten.
Einen wichtigen Beitrag zum hohen Realismusgehalt tragen unter anderem die sehr guten Kulissen der Forschungsanlage bei. Die mehrstöckige Anlage ist dabei nie zu futuristisch oder übertrieben, sondern bemüht sich um Echtheit, glänzt aber gleichzeitig durch viele technische Gimmicks wie gesteuerte Roboteruntersuchungsgeräte und dergleichen. Wie Alice im Wunderland werden wir mit den Wissenschaftlern immer tiefer in Anlage geführt, je höher die Sicherheitsstufe steigt umso interessanter wird es.
Fazit:
„Andromeda: Tödlicher Staub aus dem All“ ist ein packender Science-Fiction Thriller mit hohem Realismusgehalt und trotz seines Alters kein bisschen angestaubt. Phantastische Sets und gute Darsteller runden die spannende Geschichte ab. Wer sich für klassische Sci-Fi interessiert dem ist dieser Film unbedingt ans Herz zu legen, da er zu den Besten der 70’er Jahre gehört. Absolut sehenswert!