Review
von Alex Kiensch
Ein Jubiläum der etwas makaberen Art: 20 Jahre, nachdem der Kult-Killer Michael Myers mit seinem ersten Auftritt die Horrorfilmlandschaft für immer verändern sollte, kehrt er zum nunmehr siebten Mal zurück. Diesmal steht wieder seine Schwester Laurie Strode (Jamie Lee Curtis erneut in der Rolle, die sie berühmt gemacht hat) im Mittelpunkt. Sie und ihr Sohn führen ein abgeschiedenes Leben in einem privaten Internat. Dennoch findet der geradezu unzerstörbare Killer sie und von neuem beginnt ein blutiger Kampf ums Überleben.
"Halloween: H20" ist sicher kein Highlight des modernen Slasher-Films. Dazu fehlt ihm vor allem die Originalität: So gut wie jede Schockszene richtet sich nach allzu bekannten Horrorfilmmustern. Wirklicher Grusel kommt nicht auf, auch wenn einige Bilder wie zum Beispiel ein nächtlicher, menschenleerer Schulgang durchaus atmosphärisch sind.
Anstatt packenden Grusels bietet der Film allerdings einige ironische Einlagen auf die eigene Reihe und auch auf andere bekannte Genrewerke wie "Scream 2" und "Freitag, der 13.", die seinen Grundton deutlich auflockern. Außerdem überzeugen die amüsanten und sympathischen Figuren ebenso wie die straffe Inszenierung von Regisseur Steve Miner - der Spannungsbogen ist geradezu ein Musterbeispiel, ob man das nun positiv oder negativ bewerten will. Und nicht zuletzt wirkt die Begegnung zwischen Laurie und dem Schreckgespenst, das ihr gesamtes Leben beherrscht hat, dann doch sehr packend. Wenn sie sich zum ersten Mal durch eine Glasscheibe hinweg wieder in die Augen sehen, spürt man einen Hauch von Epik, die der gesamten Reihe anhaftet. Immerhin geht es hier um eine Filmserie, die mehr als zwei Jahrzehnte Horrorfilmgeschichte mitbestimmt hat.
Außerdem muss man die einfache Tatsache festhalten, dass dieser siebte "Halloween"-Teil im Vergleich zu allen anderen Fortsetzungen des Kult-Schockers von 1978 einfach der beste ist. Auch wenn man hier mit Dr.Loomis auf einen der faszinierendsten Gegenspieler in der Geschichte des Serienkillerfilms verzichten muss. Fans der Reihe können sich darüber schon beim Vorspann hinwegtrösten: Die brillant beängstigende Originalfilmmusik ist zeitlos gut. Und auch wenn "Halloween: H20" wie gesagt keinen Meilenstein im Genre setzt, gehört er doch zu den besseren Werken seines Fachs. Und das ist gar nicht mal so einfach.